DEL
Ein Riese, Zukunftsplanung, zwei Probleme: So gehen die Straubing Tigers den Hauptrunden-Endspurt an

10.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:24 Uhr |

Die letzte Importstelle in Straubing besetzt Mark Alt, der mit 1,91 Meter und 91 Kilogramm als kantiger Verteidiger daherkommt. −F.: Imago Images

Jetzt sind die Straubing Tigers wieder Jäger: Durch die Niederlage in Nürnberg vor einer Woche (1:4) ist der niederbayerische Eishockey-Erstligist in der Tabelle der DEL auf Platz 5 abgerutscht und darf sich im Endspurt der Hauptrunde, der mit dem Heimspiel am Sonntag gegen Mannheim startet, keine Ausrutscher mehr erleben – wie wichtig das Heimrecht im Viertelfinale (Platz 4) für die Tigers wäre, weiß in Straubing jedes Kind.

Vor dem Bully gegen die Adler (16.30 Uhr) hat Manager Jason Dunham für einen Paukenschlag gesorgt: Er vermeldete die Verpflichtung eines weiteren Verteidigers. Der US-Amerikaner Mark Alt (31) besetzt die letzte Importstelle im Kader. „Mit dieser Nachverpflichtung möchte ich ein Zeichen für die entscheidende Phase der Saison setzen“, ließ sich Dunham in einer Vereinsmitteilung zitieren. Alt (1,91 m, 91 kg) hat in hochklassigen Ligen (z.B. AHL) der USA gespielt und „wird unsere Abwehr verstärken“. Das ist auch nötig, denn mit 134 Gegentoren haben die Tigers viel zu viele kassiert. Daneben kämpft die Mannschaft von Trainer Tom Pokel mit einer weiteren Schwäche: Nur neun von 24 Spielen in der Fremde wurden gewonnen. In den vergangenen Wochen mussten die Straubinger in Wolfsburg (3:4), Berlin und Nürnberg (jeweils 1:4) Niederlagen einstecken, deshalb ist der Vorsprung auf die Verfolger nun dahin. Die direkte Qualifikation für das Viertelfinale (ab 8. März) ist in Gefahr.

Der Heimnimbus der Tigers könnte zum Faktor werden

Die gute Nachricht: Von den restlichen neun Hauptrundenspielen bestreiten die Tigers fünf daheim (siehe Kasten) – und in gewohnter Umgebung sind sie fast nicht zu besiegen. Die Niederbayern führen die Heimtabelle der DEL an und sogar der mehrfache Meister Mannheim fährt immer mit einem mulmigen Gefühl ins Eisstadion am Pulverturm.

Während auf dem Eis in den kommenden Wochen um jeden Millimeter gekämpft wird, feilscht Manager Dunham in seinem Büro mit den Spielern bzw. Beratern um künftige Verträge. Die nächste Vertragsverlängerung gab der Klub aus Straubing am Mittwoch bekannt: Parker Tuomie (27) spielt auch in der kommenden Saison im Tigers-Trikot, soll Fachjournalisten zufolge ein gut dotiertes Angebot der Kölner Haie ausgeschlagen haben. Der Stürmer war im November 2021 von den Eisbären Berlin nach Straubing gewechselt und ist seither „begeistert von der Eishockey-Kultur“ in der Stadt, wie er nun in der Vereinsmitteilung berichtete. Wie die ganze Stadt „mitfiebert, ist einfach der Wahnsinn“, schwärmt der 27-Jährige, der in der laufenden Saison in 42 DEL-Spielen sieben Tore erzielte und zehn Treffer vorbereitete.

Der Kader für 23/24 nimmt langsam Form an

Sportchef Dunham ist zufrieden mit dem gebürtigen Oberfranken: Tuomie sei ein „sehr ehrgeiziger Leader, der mit Schnelligkeit, Physis und unermüdlicher Einsatzbereitschaft ins Spiel geht.“ Darum sei der 27-Jährige schnell eine „Leitfigur für unsere jüngeren Spieler“ geworden – „auf und neben dem Eis“.

Allmählich nimmt der Kader für die nächste Saison Form an. In den vergangenen Wochen haben die Tigers mitgeteilt, dass Kapitän Sandro Schönberger (37), die Torhüter Florian Bugl (20) und Hunter Miska (27) ein weiteres Jahr bleiben. Außerdem haben mit Marcel Brandt (30; bis 2026), Mario Zimmermann (21) und Joshua Samanski (20; beide bis 2024) drei weitere Feldspieler Verträge über das Saisonende hinaus.