Vom Blues in den Bann gezogen
Inklusives Festival Rock’n’Roses 2019 begeisterte in der Mälze

15.11.2019 | Stand 02.08.2023, 21:16 Uhr
−Foto: Foto: Christine Allgeyer

Mit großartiger Präsenz und sofort in Interaktion mit dem Publikum – so gaben sich „PowerPack“ und „Blues With A Feeling“ feat. JOE auf der Bühne der Alten Mälzerei beim inklusiven Musikfestival Rock’n’Roses 2019. Inklusion ist mit Rock’n’Roses seit neun Jahren in der Regensburger Musikszene angekommen.

REGENSBURG Gleich am Beginn des Konzerts hat Bandleader Wolfgang Bernreuther mit dem Sänger JOE aus Landshut, dem Brother in Blues, klargemacht: Wir wollen mit euch Spaß haben. Und genau so war es. Die bluesigen Grooves kamen an und manch einer dachte vielleicht an John Lee Hooker. Als Special Guest verstärkte JOE die Band „Blues With A Feeling“ am Gesangsmikro und spielte auch Bluesharp. Seit 2017 steht er immer wieder mit „Blues With A Feeling“ auf der Bühne. Zur Band zählen der bekannte Sänger und Gitarrist Wolfgang Bernreuther und die beiden Regensburger Musiker Rudi Bayer am Bass und Robert Seitz am Klavier und an der Orgel. Seine letzte Platte spielte Wolfgang Bernreuther mit der Blueslegende Leo „Bud“ Welch in den USA in einem Studio in Mississippi ein. Mit „PowerPack“ auf der Regensburger Rock’n’Roses-Bühne zeigte er, dass Musik keine Grenzen kennt. Wenn Menschen mit Behinderung dabei sind, tanzen die Spiegelneuronen auf und vor der Bühne besonders intensiv und schön.

„PowerPack“ mit den Sängern Armin Bouallegue und Ernst Kammerer, Stefan Steinberger und Steve Badenberg am Schlagzeug beziehungsweise an den E-Drums, Christian Schmatz an der Bongo und am Kaossillator, Percussionist Fabian Häusler, Susanne Götzfried am Keyboard, Melanie Geier am Samplingpad, Sebastian Bock am Bass und Bea Simon an der elektrischen Gitarre – nicht zu vergessen, Klaus Kracker am Keybord, das musikalische Rückgrat der Band – gaben in der Mälze alles. Songs von Hubert Treml und eigene Stücke gehören zu ihrem Repertoire. „Bodschad nass“, „Zamma samma“, „Voll schöner Dinge“, „Heit Nacht“ oder „Die scheene Marie“ etwa kamen beim Publikum an, lockten von den Stühlen auf die Tanzfläche und mancher Refrain wurde gleich mitgesungen. Bei allen spürte man: Gemeinsam auf der Bühne zu stehen, macht unglaublich großen Spaß! „Wir zeigen, dass auch Menschen mit Behinderung gute Musik machen“, sagte Klaus Kracker und Robert Seitz fügte noch hinzu: „Uns allen hat das so viel Spaß gemacht, dass wir schon an das nächste gemeinsame Konzert denken.“

Was zwischen den Sängern Wolfgang Bernreuther und Armin Bouallegue von „PowerPack“ auf der Bühne während einer furiosen Session ablief, war „Call and Response“. Abwechselnd riefen sie sich „Baby Please Don’t Go“ und „Madl geh net hoam“ zu. So haben es schon die Urväter des Blues auf den Baumwollfeldern in den Südstaaten der USA gemacht. „Baby Please Don’t Go“, ein Klassiker der Blueslegende Muddy Waters, haben die Musiker für das gemeinsame Konzert in eine andere Tonart transponiert, die für alle gut zu spielen war. Und obendrein gab’s noch die bayerische Komponente „Madl geh net hoam“. Auch „Alabama Train“ von Louisiana Red spielten die Bands gemeinsam. Das Besondere daran, Bernreuther und Louisiana Red kannten sich persönlich. Bernreuther lernte von dem berühmten US-Bluesmusiker in den 1990er Jahren die Geheimnisse des Slide-Gitarrenspiels kennen.

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