Mega Projekt in Regensburg
Stadthalle und Busbahnhof – „Das Stadtbild wird sich stark verändern“

14.02.2018 | Stand 13.09.2023, 7:01 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: ce

„Es war uns wichtig, die Bevölkerung mitzunehmen“, erklärt Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bei der Pressekonferenz am Mittwoch, 14. Februar, im Alten Rathaus. Bei der Pressekonferenz ging es um die Ergebnisse der Bürgerbefragung „Stadtraum gemeinsam gestalten“ und die nächsten Schritte in Bezug auf eine Stadthalle und einen neuen Busbahnhof in Regensburg.

REGENSBURG Bei der Bürgerbefragung im vergangenen Jahr wurden 39.720 von 133.675 Befragungsunterlagen an die Stadt Regensburg zurückgeschickt. Das entspricht einer Beteiligung von 30 Prozent. Mit diesen Zahlen ist Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer mehr als zufrieden: „Dass so viele die Möglichkeit genutzt haben, ihre Meinung zu äußern, um damit der Stadt eine Richtung aufzuzeigen, ist bemerkenswert.“ Und auch Bürgermeister Jürgen Huber, der nach sieben Monaten, in denen er krankheitsbedingt ausgefallen war, wieder ins Rathaus zurückgekehrt ist, freut sich sehr. „So einen Beteiligungsprozess habe ich noch nie erlebt“, zeigt er sich begeistert.

Und die Bürgerbefragung liefert außerdem eindeutige Ergebnisse: Auf die Frage, ob es wichtig sei, dass die Stadt Regensburg einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) zwischen Hauptbahnhof und Galgenbergbrücke baut, antworteten 84 Prozent der Teilnehmer mit „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Außerdem fanden es 68 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ oder „wichtig“, dass die Stadt öffentliche Angebote für die Regensburger bei der Planung zum „Regensburg Kultur- und Kongresszentrum“ (RKK) berücksichtigt. Haargenau 75 Prozent der Teilnehmer fanden es „sehr wichtig“ oder „wichtig“, dass die Stadt Planungen zur Neugestaltung des Stadteingangs weiterführt.

„Die Ergebnisse der Bürgerbefragung und des Beteiligungsverfahrens sind das Fundament der weiterführenden Planung für die Neugestaltung des Bahnhofumfeldes“, erklärt Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.

Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer war es besonders wichtig, zu betonen, dass die Projekte ZOB, RKK und Stadtbahn eng zusammenhängen. Jedes Projekt muss in seiner Entwicklung auch die anderen Projekte mit einbeziehen.

Bei Zustimmung des Stadtrates zu den Planungen kann im Jahr 2019 der Rückbau des Kepler-Areals erfolgen. Anschließend könnte das freie Baufeld als Interims-ZOB oder Baustelleneinrichtung dienen. Daran anknüpfend kann mit einer Neuordnung der verkehrlichen Situation, wie dem Bau einer Tiefgarage in der Bahnhofstraße und der Verlagerung von Funktionen des Regional- und Fernbusverkehrs, begonnen werden. Anschließend ist ein Zentraler Omnibusbahnhof zu realisieren und das nördliche Bahnhofsumfeld umzugestalten. Die erforderlichen umfangreichen Planungen, Genehmigungsverfahren und Abstimmungen mit der Deutschen Bahn AG zum Neu/-Umbau der Galgenbergbrücke sind parallel voranzutreiben. Sobald die Fertigstellung der neugeordneten verkehrlichen Situation absehbar ist und notwendige archäologische Ausgrabungen abgeschlossen sind, kann mit dem Bau des Kultur- und Kongresszentrums begonnen werden.

„Ein paar Bäume werden fallen müssen. Aber es geht nicht darum, sich an Bäume anzuketten“, beschreibt Bürgermeister Jürgen Huber. Letztendlich soll der Eingang zur Stadt um einiges grüner werden. Das soll nicht nur hübsch aussehen, sondern auch mehr Aufenthaltsqualität bringen.

Wie genau RKK und ZOB letztlich aussehen werden, ist bisher noch nicht bekannt. Dem Wirsing-Bau wird es wohl an den Kragen gehen. Das zumindest bestätigten Christine Schimpfermann und Wirtschafts- Wissenschafts und Finanzreferent Dieter Daminger. Und auch Gertrud Maltz-Schwarzfischer gibt zu: „Die Verwaltung empfiehlt, den Wirsing-Turm abzureißen“. Eines dürfte jeoch feststehen: Für die Stadt wird das Mammut-Projekt nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell eine große Herausforderung.

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