Über 80 Künstlerinnen und Künstler
Abensberg setzt Kultournacht aufs Gleis

01.04.2019 | Stand 04.08.2023, 13:07 Uhr
−Foto: n/a

„Wenn keine Eisenbahnen gebaut werden, wie wollen wir zur rechten Zeit in den Himmel kommen?“, fragte sich im 19. Jahrhundert der amerikanische Philosoph Henry Thoreau. Vor nunmehr genau 150 Jahren im April 1869 wurde mit dem Gesetz zum Bau der Donautalbahn der schnelle Weg für die Bewohner der Orte zwischen Regensburg und Günzburg ins überirdische Paradies geschaffen – quasi das Gegenstück zum „Highway to Hell“. In Abensberg feiert man das jetzt groß mit der vierten Auflage der Kultournacht, denn lange war damals umstritten, ob die Streckenführung der Eisenbahn über Abensberg oder über Kelheim gehen sollte. Das Ergebnis ist bekannt.

ABENSBERG Unter dem Motto „#Sonderzug nach #Omschberg“ widmen sich am Samstag, 6. April, ab 20 Uhr in der Josef-Stanglmeier-Halle über 80 Künstlerinnen und Künstler aus der Region Lokomotiven, Bahnhöfen und Wartesälen, geben Liebeserklärungen an die Eisenbahn und an ihre mit ihr erlebten Geschichten in Ton, Wort und Mimik ab. Oft heiter, manchmal bissig, mal auch romantisch – und zwischendurch immer wieder einmal mit Reminiszenz an Abensberg und eben seiner eigenen Bahnhistorie.

Die Mitwirkenden sind: Quartetto Amaretto, Theatermix, die Biburger Blaskapelle, die Musikwerkstatt Big-Band unter Leitung von Michael Pusch mit Sängerin Teresa Spahn, der Kinderchor Topkids und der Damenchor Stimmix jeweils unter der Leitung von Reinhold Rückerl, Nicola Barttenbach, Katja Franziska Kunstmann, Alina Pisleaga, Agnes Englerth, Anna Maria Tuscher-Sauer, Angelika Görtz, Katharina Görtz, E.W. Heine, Werner Rockermeier, Luis-Trinkers-Höhenrausch-Frontmann Bertl Drawenau, Dam Seeber, das Duo Marcel Plutz & Alexander Steffl, Dr. Tobias Hammerl, Markus Bauer, Stefan Schell und Yannis Gebert. Die Regie obliegt Theatermix-Chefin Brigitte Hanrieder zusammen mit Anna Maria Tuscher-Sauer und Stefan Schell.

Hanrieder verspricht einen spannenden Unterhaltungsmix, bei dem jeder Besucher auf seine Kosten kommen sollte – „ein Programm sowohl für Musenküsser als auch für Pufferküsser“ nennt sie es in Anspielung auf die scherzhafte Bezeichnung für Eisenbahn-Nerds. „Bei uns trifft die feinsinnige Lesung von E.W. Heine auf die Brachialkraft einer Ozzy-Osbourne-Coverversion durch die Big Band, Musical-Expertin Katja Kunstmann sucht und findet das Licht am Ende des Tunnels aus dem Starlight-Express, und der Kinderchor Topkids bringt das Lummerland ins Abensberger Spargelland“, so die Regisseurin.

Der Kultournacht kommt dieses Jahr zudem eine besondere Ehre zuteil. Sie ist Abschlussveranstaltung des an diesem Tag stattfindenden Bahntag Bayern, bei dem an über 13 Veranstaltungsorten landesweit fürs Bahnland Bayern und für die Jobs in der Branche geworben wird. Den Veranstaltern ist es daher auch gelungen, Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel als Schirmherrn für die Abensberger Kultournacht zu gewinnen. Alle Künstler treten im Übrigen ohne Gage für diesen Benefizabend auf, die Erlöse gehen in die Tennisnachwuchsförderung in Abensberg. Die Tickets gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information der Stadt Abensberg und in der Buchhandlung Nagel im Abensberger Einkaufszentrum zu 15 Euro (ermäßigt zehn Euro).

Kelheim