Die große Pfingstwallfahrt
9.000 Pilger kamen am Samstag in Altötting an

19.05.2018 | Stand 13.09.2023, 3:00 Uhr
Robert Piffer
−Foto: n/a

Im Bruder-Konrad-Jahr hatten sich die Pilger ein Zitat des einstigen Klosterpförtners auf die Fahnen geschrieben: „Ohne Kreuz geht es nicht.“

ALTÖTTING. Ein überzeugendes Glaubensbekenntnis haben Christen aus der Diözese Regensburg bei ihrer 189. Fußwallfahrt nach Altötting abgelegt.

4.500 Pilger nahmen am Donnerstag den weit über 100 Kilometer langen Weg zum oberbayerischen Gnadenort in Angriff. Noch einmal so viele haben sich auf dem Weg dem von Bischof Rudolf Voderholzer angeführten Zug angeschlossen, sodass am Ende rund 9.000 Pilger in Altötting ankamen.

Bei diesen Menschenmengen dauerte der Einzug in die Altöttinger Wallfahrtsbasilika St. Anna länger als üblich, auch weil die Pilger beim Vorbeiziehen am Bruder-Konrad-Brunnen die Gelegenheit nutzten, um dort ihre Augen mit dem Altöttinger Wasser zu benetzen. Auch Bischof Voderholzer schloss sich an, um einen klareren Blick zu bekommen, wie er anschließend in seiner Predigt in der aus allen Nähten platzenden Wallfahrtsbasilika sagt. Im Bruder-Konrad-Jahr hatten sich die Pilger ein Zitat des einstigen Klosterpförtners auf die Fahnen geschrieben: „Ohne Kreuz geht es nicht.“ Dass dieses Zitat inzwischen eine nicht erwartete Aktualität gewonnen hatte, stellte Voderholzer vor den Pilgern heraus.

Dass der neue Bayerische Ministerpräsident Markus Söder dem Kreuz in öffentlichen Gebäuden wieder mehr Geltung verschaffen will, das begrüßte Voderholzer ausdrücklich: „Das Kreuz ist das erfolgreichste religiöse Logo aller Zeiten“, sagte der Bischof und ergänzte: „Die bayerische Verfassung verweist mit Recht auf das Kreuz als Fundament für das öffentliche Zusammenleben in Freiheit, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit. Unser Werteverständnis und der gelebte Glaube begründen diese unsere Gesellschaft in ihrer freiheitlichen Grundordnung.“

Während die Regensburger Pilger in der Basilika ihren Gottesdienst feierten, trafen weitere kleinere Wallfahrergruppen in Altötting ein und zogen unter Glockengeläute auf den Kapellplatz, auf dem an diesem Samstag das Leben pulsierte. Unter den Pilgern aus Regensburg befand sich auch der neue bayerische Kultusminister Bernd Sibler. Er hatte sich zusammen mit dem zweiten Bürgermeister seiner Heimatstadt Plattling, Hans Schmalhofer, den Wallfahrern angeschlossen. Beide können übrigens auf viel Erfahrung beim Pilgern zurückblicken. Sibler war zum 27. Mal dabei, Schmalhofer zum 20. Mal.

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