Kompetenzen gebündelt
Stationäre Einheit für Chemotherapie am Klinikum St. Marien Amberg eröffnet

09.07.2020 | Stand 24.07.2023, 13:38 Uhr
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Die Chemotherapie gilt als eine der wichtigsten und effektivsten Maßnahmen gegen bösartige Tumorerkrankungen. Bei rund 80 Prozent der Patienten kommt sie zum Einsatz - je nach Verlauf und Prognose erfolgt die Behandlung sowohl ambulant als auch stationär.

Amberg. Im Klinikum St. Marien Amberg sind stationäre Chemotherapien bisher auf der jeweiligen Station des Patienten durchgeführt worden. Künftig finden diese gebündelt und zentral in der stationären Chemotherapie Einheit statt. Diese ist räumlich direkt an die onkologische Station des Klinikums angegliedert. Der Vorteil für die Patienten: Zwei onkologische Oberärzte, die Stationsärzte der onkologischen Station und onkologische Fachpflegekräfte stehen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung.

„Gerade die Nebenwirkungen einer Chemotherapie machen den Patienten oft zu schaffen. Eine intensive Betreuung der Patienten durch speziell geschulte onkologische Fachpflegekräfte, die schnell reagieren und auf den Patienten eingehen können, ist deswegen unbedingt erforderlich“, so Pflegedirektorin Kerstin Wittmann. „Da unsere Pflegekräfte am nächsten am Patienten sind, ist das Gefühl gut aufgehoben zu sein besonders wichtig. Gerade in dieser schwierigen Situation.“

Dank dieses Konzepts hinter der stationären Chemotherapie Einheit werden onkologische Patienten optimal versorgt. „Wir haben damit eine eigenständige Funktionseinheit geschaffen, in der die fachliche Kompetenz gebündelt und optimal genutzt wird“, erklärt Dr. Harald Hollnberger, der Ärztliche Direktor des Klinikums. Alle Chemotherapien werden sowohl ambulant als auch stationär über eine einheitliche Software verordnet, bestellt und verabreicht. Die Verabreichung der Therapien erfolgt über einen Barcodescanner, der die Zuordnung Patient-Medikation sicherstellt. Die Softwarelösung ermöglicht eine qualitätsgesicherte Versorgung mit einem sehr hohen Maß an Patientensicherheit.

In Kürze wird auf der onkologischen Station zudem ein weiterer wichtiger Baustein etabliert. Der Bayerische Krankenhausplanungsausschuss hat dem Antrag des Klinikums stattgegeben und den Betrieb von strahlentherapeutischen Betten genehmigt. Ab dem 20. Juli sind von den insgesamt 24 Betten dieser Station, vier Betten für die stationäre strahlentherapeutische Behandlung vorgesehen. Patienten, die einer Strahlen- und einer Chemotherapie bedürfen können dann besonders umfassend auf dieser Station versorgt werden.

„Bereits im ambulanten Bereich haben wir mit Chemotherapien, die zentral gebündelt an einem Ort stattfinden, sehr gute Erfahrungen gemacht. Davon sollen jetzt auch unsere stationären onkologischen Patienten profitieren.

Schwandorf