Medizin
Staatsminister Sibler und Bezirkstagspräsident Löffler besuchen neue Stroke Unit am UKR

10.10.2020 | Stand 24.07.2023, 20:21 Uhr
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Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ergänzt mit einer neu etablierten Schlaganfall-Einheit die Versorgung neurologischer Akutfälle in Ostbayern. Heute besuchten Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Station und informierten sich vor Ort über die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Bedeutung der Forschung für modernste Schlaganfall-Therapie.

Regensburg. Er tritt meist plötzlich auf und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – der Schlaganfall. Ausgelöst durch Sauerstoffmangel in den Nervenzellen oder Blutungen erleiden Hirnareale schwere Schädigungen. Schnelles Handeln bei ersten Anzeichen ist deshalb überlebenswichtig. Mit seiner im Juli dieses Jahres neu eröffneten Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) fügt das Universitätsklinikum Regensburg einen wichtigen Baustein in der heimatnahen Versorgung von Schlaganfall-Patienten hinzu. Heute informierten sich Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, über das neue Angebot am UKR.

„Mit der Stroke-Unit verknüpfen wir kardiologische und neurologische Fachexpertise und bündeln medizinische Kompetenzen in der Region. So bauen wir die Schlaganfallversorgung im ostbayerischen Raum weiter aus und garantieren eine optimale Versorgung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Meinen größten Respekt für diese zukunftsweisende Teamleistung des Universitätsklinikums Regensburg und des Bezirks Oberpfalz“, betonte Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

Geleitet wird die Stroke Unit von Professor Dr. Ralf Linker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKR. In Kooperation mit der Schlaganfallversorgung der Neurologischen Klinik am medbo-Bezirksklinikum Regensburg und in engem Teamwork zwischen Neurologen, Kardiologen, Röntgenfachärzten, Intensiv- und Notfallmedizinern sowie Neurochirurgen und Gefäßchirurgen bietet das UKR damit nun die gesamte Bandbreite der Versorgung akuter neurologischer Notfälle rund um die Uhr.

„Es war uns wichtig, mit der Stroke Unit am UKR eine Ergänzung zu den schon bestehenden Versorgungsstrukturen zu schaffen. Die Menschen in Ostbayern können sich darauf verlassen, dass sie bei Verdacht auf Schlaganfall mit kurzen Transportwegen jederzeit bestens diagnostiziert und behandelt werden“, resümiert Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz.

Innovative Herz-Hirn-Station

Das innovative Konzept einer neurologisch geführten Stroke Unit auf einer gemeinsamen Intermediate-Care-Station für Herz und Gehirn profitiert dabei von einer besonders engen Verbindung zur Kardiologie. „Jeder fünfte Schlaganfall ist auf eine Herzrhythmusstörung, zum Beispiel Vorhofflimmern, zurückzuführen. Deshalb ist die frühzeitige Einbindung der Herzspezialisten in die Behandlung von Schlaganfall-Patienten ein wichtiger Faktor in der Therapie, um irreparable Folgen so weit wie möglich zu verhindern,“ erläutern Professor Dr. Ralf Linker und Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II.

Schnelles Handeln im interprofessionellen Team

Bei der akuten Behandlung des Schlaganfalls stehen die medikamentöse gerinnselauflösende Therapie (Lysetherapie) und die Wiedereröffnung großer hirnversorgender Gefäße mit Hilfe eines Schlüssellocheingriffs (Thrombektomie) im Vordergrund. Aktuelle Studien zeigen, dass Patienten zwar bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn von diesen Behandlungsansätzen profitieren können. Dennoch liegt das Augenmerk auf besonders raschem Handeln, betont Professor Linker: „Beim akuten Schlaganfall zählt jede Minute.“

„Für derartige Notfälle ist das UKR besonders gut gerüstet“, erläutert Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR. „Mit unserem Hubschrauberstandort, der interdisziplinären Notaufnahme und dem multiprofessionellen Team in der Stroke Unit sichern wir die schnellstmögliche Versorgung von Schlaganfällen. Dabei kommt unsere Nähe zur medizinischen Forschung unseren Patienten unmittelbar zu Gute.“

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