Trotzdem positive Entwicklung
Nur 41,6 Prozent der Kleinkinder in Bayern vollständig geimpft

26.08.2020 | Stand 21.07.2023, 9:44 Uhr
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Nur 41,6 Prozent der im Jahr 2017 in Bayern geborenen Kinder haben in den ersten zwei Lebensjahren alle dreizehn von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen vollständig erhalten. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

Bayern. „Die Quote hat sich in Bayern im Vergleich zu den im Jahr 2016 geborenen Kindern etwas verbessert“, so Christian Bredl, Leiter der TK-Landesvertretung Bayern. Bei dieser Kindergruppe waren in Bayern nur 38,9 Prozent innerhalb der ersten zwei Lebensjahre komplett gegen Masern, Keuchhusten und Co. geimpft, also inklusive aller Teilimpfungen. Bis zu ihrem zweiten Geburtstag sind 4,7 Prozent der 2017 in Bayern geborenen Kinder gar nicht geimpft worden. Dieser Wert hat sich im Vergleich zu den ein Jahr vorher auf die Welt gekommenen Kindern etwas verbessert. Von den 2016 Geborenen waren 5,2 Prozent ungeimpft. Unvollständig geimpft waren aus dem Geburtsjahrgang 2017 in Bayern mehr als die Hälfte der Zweijährigen (53,7 Prozent). Aus dem Geburtsjahrgang 2016 waren noch 56,0 Prozent der Zweijährigen nur teilweise geimpft.

„Die Zahlen zeigen eine leicht positive Entwicklung. Ob dabei eine Rolle spielt, dass das Thema Impfen in der Öffentlichkeit sehr präsent war, lässt sich nur vermuten. Es ist aber weiterhin wichtig, das Augenmerk darauf zu richten, dass die Kinder auch alle Impfungen komplett erhalten, denn nur dann sind sie sicher immunisiert“, sagt der bayerische TK-Landes-Chef. Beispiel Masern: 12,1 Prozent der 2017 geborenen Kinder waren nach zwei Jahren noch unvollständig geimpft, hatten also die zweite Masernimpfung (noch) nicht erhalten. Diese Quote ist ganz ähnlich zu den 2016 geborenen Kindern (12,2 Prozent). Was die aktuelle Auswertung aber auch zeigt: Einige Eltern haben ihre Kinder noch nachimpfen lassen. Schaut man sich die ersten drei Lebensjahre der im Jahr 2016 geborenen Kinder an, sinkt in Bayern die Quote der nur teilweise gegen Masern geimpften auf 7,4 Prozent. Die der gar nicht gegen Masern geimpften sinkt von 10,2 Prozent auf 5,3 Prozent. Gleichzeitig steigt bei diesen Kindern der Anteil der vollständig gegen Masern geimpften von 77,6 Prozent auf 85,1 Prozent an.

Beim Blick auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern zeigt sich, dass der Auswertung nach in Bezug auf die 2017 Geborenen die meisten Kindern in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils etwa 59 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (55,6 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (54,8 Prozent) vollständig geimpft sind. Die meisten Kinder, die bis zu ihrem zweiten Geburtstag gar keine Impfung erhalten haben, leben demnach in Sachsen (6,8 Prozent) und Bayern (4,7 Prozent).

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