Pandemie
Peter Aumer informierte sich in der Kreisklinik in Wörth an der Donau über die aktuellen Corona-Maßnahmen

09.04.2020 | Stand 21.07.2023, 15:50 Uhr
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In Zeiten der Corona-Pandemie werden unser Gesundheitssystem und vor allem die Krankenhäuser vor existenzielle Herausforderungen gestellt. Um sich ein Bild von der Lage in der Region zu machen, besuchte der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer die Kreisklinik in Wörth an der Donau.

Wörth an der Donau. Das Gespräch mit Krankenhausdirektor Martin Rederer und dem ärztlichen Direktor Dr. Wolfgang Sieber fand selbst verständlich unter höchstmöglichen Schutzmaßnahmen statt. „Mir war es wichtig, mich über die Krankenhaussituation in meinem Wahlkreis zu informieren und Nachbesserungswünsche bei Schutzausrüstung, Finanzhilfen oder Bürokratieentlastung für Krankenhäuser mitzunehmen“, so Peter Aumer.

Schon beim Betreten des Krankenhauses wird einem der Ernst der Lage bewusst. Kaum Besucher und wenn dann ausschließlich mit Schutzmaske. Die Krankenhausleiter betonen gleich zu Beginn die Wichtigkeit, weiterhin soziale Kontakte zu minimieren um die Infektionsketten zu unterbrechen. Die schnellen Maßnahmen der Politik dafür unterstützen die beiden.

Aumer betonte, dass die Politik derzeit alles tue, um die medizinischen Einrichtungen mit Schutzausrüstung zu versorgen. Ziel ist es, durch längerfristige Rahmenverträge mit deutschen Unternehmen die Versorgung mit Schutzausrüstung auch für die Jahre nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zu sichern.

Anhand von Fallzahlen stellte Dr. Sieber die momentane Situation vor. Man verschiebe weniger dringliche Operationen und Eingriffe und baue Kapazitäten für die Notfallversorgung von Personen, die an COVID-19 erkrankt sind aus. Parallel müsse die Notfallversorgung weiterhin auf dem bisherigen Stand erhalten bleiben, denn Herzinfarkte oder Schlaganfälle warten nicht bis die Corona-Krise vorbei ist. „Neben den Investitionen in den Ausbau der Intensivmedizin kämpfen wir derzeit mit Liquiditätsausfällen durch verschobenen Eingriffe“ so Dr. Sieber. Der Mediziner erklärte, dass durch das Freihalten von Kapazitäten für die Behandlung der Corona-Pandemie Einnahmen weg brechen, die Kosten aber bestehen bleiben. Dies stellt die Kliniken vor existenzielle Herausforderungen.

Aumer drückte seine große Anerkennung und Dankbarkeit für die Arbeit des Krankenhauspersonals aus. „Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen Berufe im Gesundheitssystem leisten jeden Tag einen herausragenden Job. Sie gehen an die Belastungsgrenze und darüber hinaus.“ Laut Aumer wurde der erste Entwurf des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz nachgebessert und Zahlungen nochmals erhöht. „Wir haben beschlossen, dass die Pauschalzahlungen für freie Betten auf 560 Euro pro Tag angehoben werden und neue intensivmedizinische Betten mit je 50.000 Euro bezuschusst werden. Außerdem wurde eine Materialpauschale für jeden neuen Patienten eingeführt und das Pflegegeld erhöht“, so Aumer.

Den Krankenhausvertretern geht es aber nicht nur um die Finanzierung der Krise. „Ebenso wichtig ist es für uns, die Belastung des Personals mit Bürokratieaufwand zu reduzieren“, so Krankenhausdirektor Rederer. „Gerade in der jetzigen Krisensituation brauchen wir jeden verfügbaren Mitarbeiter für medizinische Behandlungen.“ Er lobte hier die Bundesregierung. Durch kurzfristige Erleichterungen konnte der Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften und Dokumentationspflichten reduziert werden. „Vielleicht auch ein Praxisbeispiel für die Zeit nach der Pandemie!“, merkte Dr. Sieber an.

Bereits letzte Woche hatte sich Peter Aumer zu einem Gespräch mit der Leitung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder getroffen. Auch hier erhielt er Lob für die schnelle Reaktion der Politik. Aber auch Kritik wo noch Nachbesserungen notwendig sind. Aumer sagte zu, die Verbesserungsvorschläge, gerade im Hinblick auf die Verringerung des Bürokratieaufwandes bei den Fachstellen und im Gesundheitsministerium vorzubringen. „Wir müssen jetzt wo möglich Entlastungen schaffen, um in dem hochregulierten Gesundheitssystem die notwendige Flexibilität zu schaffen, damit wir die Corona-Krise bestmöglich überwinden. Die Vergleiche zu anderen Ländern zeigen uns tagtäglich, wie überlebenswichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem und vor allem motivierte und bestens ausgebildetes Personal sind“, so Aumer. „Dies müssen wir uns auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie in Erinnerung rufen.“

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