Coronavirus
Ein Mundschutz kann das Übertragungsrisiko senken

27.03.2020 | Stand 03.08.2023, 8:03 Uhr
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Chams Landrat Franz Löffler hat eine weitere Schutzvorkehrung ins Gespräch gebracht: das Tragen von Mundschutzmasken in der Öffentlichkeit. Absoluten Vorrang habe die Beschaffung von Schutzausrüstung für das Personal im ärztlichen und pflegerischen Bereich mit hohen Anforderungen an die Schutzklasse. Aber auch jeder Einzelne könne einen Beitrag leisten, um die Weitergabe von Viren zu minimieren.

Landkreis Cham. „Schon ein einfacher Mund-Nasenschutz aus Baumwolle kann einen gewissen Anteil an Tröpfchen, die beim Sprechen oder Husten abgesondert werden, abfangen und somit das Risiko einer Übertragung auf andere Personen oder einer Kontamination des Umfeldes senken. Das höre ich von vielen Ärzten und auch unsere Nachbarn in Tschechien sehen darin einen gewissen Grundschutz. Man kann andere Menschen schon anstecken, bevor man selbst Krankheitssymptome spürt. Dort wo Kontakt mit anderen nicht zu vermeiden ist, ist es vor allem ein Zeichen der Solidarität – genauso wie das Abstand halten. Außerdem kann die Maske das eigene Hygieneverhalten günstig beeinflussen: Viele Infektionen entstehen, weil Menschen sich unbewusst mit verunreinigten Händen ins Gesicht fassen. Ein Mundschutz kann den direkten Kontakt verhindern. Allerdings sollten Einwegmundschutze regelmäßig durch einen neuen ersetzt werden, damit er nicht selbst zu einem Keimreservoir wird. Selbstgenähte Mundschutze können bei 60 Grad mit einem haushaltsüblichen Waschmittel gewaschen werden.“

Da auch solche Masken auf dem Markt derzeit kaum verfügbar sind, hat sich Landrat Franz Löffler mit regionalen Unternehmen in Verbindung gesetzt, die solche Masken in den nächsten Tagen in großer Stückzahl herstellen können. Je nach Verfügbarkeit werden die regionalen Apotheken im Landkreis beliefert, die den Verkauf an die Endverbraucher übernehmen. „Damit können wir den Vertrieb möglichst einfach und flächendeckend im Landkreis gestalten“, meint Löffler, der sich ausdrücklich bei den beteiligten Unternehmen und den Apotheken im Landkreis Cham bedankt. Er begrüßt aber auch alle Privat-Initiativen, die für sich und andere selbstgenähten Mundschutz nach Anleitungen im Internet herstellen.

Ausdrücklich weist Löffler darauf hin, dass dieser Mundschutz nicht die Anforderungen für den Einsatz im medizinischen Sektor erfüllt. Hier seien es vor allem die Einrichtungsträger selbst, im Landkreis Cham vor allem auch das BRK im Auftrag des Landkreises und die staatlichen Stellen, die sich um die Beschaffung kümmern.

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