Amt verteilt Zuschnitte
Masken für den Landkreis Landshut

17.04.2020 | Stand 03.08.2023, 12:59 Uhr
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Die Vliesrollen, die zum Selbernähen von Masken an alle Landkreise verteilt wurden, kommen nun den Gemeinden zu Gute: Am Donnerstag wurden die letzten der insgesamt gut 36.000 Zuschnitte an die Rathäuser geliefert.

Landkreis Landshut. Die Kommunen können jetzt selbstständig darüber entscheiden, für welchen Zweck sie das hochwertige Material verwenden wollen. „Wir haben uns entschlossen, die Zuschnitte an die Gemeinden zu verteilen, damit für die unterschiedlichen lokalen Voraussetzungen auch passende Möglichkeiten gefunden werden – und niemand könnte dies besser beurteilen als die Entscheidungsträger vor Ort. Während in der einen Gemeinde sich eine örtliche Nähstube über einen kleinen Auftrag freut, sind es in der anderen ehrenamtliche Initiativen, die sich hinter die Nähmaschinen setzen. 35 Gemeinden bedeuten auch immer 35 unterschiedliche Ausgangslagen und 35 unterschiedliche Anforderungen“, so Landrat Peter Dreier.

Die Kommunen können auch selbst darüber entscheiden, an wen sie die Masken vergeben – ob Bürgerinnen und Bürger für den Privatgebrauch, die Mitarbeiter in den Supermärkten oder die Erzieherinnen und Erzieher in den Kita-Notgruppen. Wichtig ist nur, dass die selbstgenähten Masken nicht im medizinischen Bereich eingesetzt werden dürfen, da hier bei der Fertigung besondere Hygiene-Standards und zertifizierte Fertigungsvorgaben eingehalten werden müssen.

Der Großteil der Rollen wurde von der Firma Zettl aus Weng kostenlos geschnitten und abgepackt. „Dabei hat uns die Firma sehr unterstützt und ihr eigenes Material im Vorfeld zur Verfügung gestellt, bevor unsere eigenen Rollen angekommen sind, damit wir die Gemeinden noch schneller beliefern konnten“, zeigt sich Dreier dankbar.

Denn auch wenn aus dem geltenden Maskengebot durch den Freistaat eine Maskenpflicht werden sollte – der Landkreis Landshut wird seine Bürgerinnen und Bürger nicht flächendeckend versorgen können: „Deshalb ist hier auch Eigeninitiative, Zusammenhalt und bürgerschaftliches Engagement in dieser schwierigen Zeit gefragt“, so der Landrat. Die selbstgenähten Masken können aus allen möglichen Stoffresten hergestellt werden, bestenfalls aus Baumwolle und kochfest. Sie dienen zwar nicht dem Eigenschutz des Trägers, können die allgemeine Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektion deutlich senken – und dies ist der Übertragungsweg für das Corona-Virus. Seit einiger Zeit haben bereits viele lokale Schneidereien entsprechende Stoffmasken im Angebot.

Seit dem 9. März 2020 – an diesem Tag wurde der erste Fall bekannt – wurden 809 Bürgerinnen und Bürger aus der Region positiv auf das Corona-Virus getestet, 389 davon konnten aus der Quarantäne mittlerweile wieder entlassen werden. Es wurden 3.259 Kontaktpersonen ermittelt. Bisher sind 25 Personen verstorben, bei denen ein Zusammenhang mit COVID19 möglich ist. (Stand: 16. April 2020, 16.00 Uhr).

In den regionalen Krankenhäusern werden derzeit 104 Corona-infizierte Personen behandelt, davon werden 30 intensivmedizinisch betreut (Stand: Donnerstag, 10 Uhr).

Landshut