Zusätzliche Patienten für Landshut
„Wir versuchen, das zu stemmen“

09.01.2020 | Stand 31.07.2023, 18:32 Uhr
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Nach Schließung in Erding: Patienten der Nuklearmedizin sollen in Landshut behandelt werden

LANDSHUT Für Patienten, die bislang in der Nuklearmedizin der Radiologie im Zentrum Erding behandelt wurden, war es eine Hiobsbotschaft, die kürzlich auf der Facebook-Seite der Praxis veröffentlicht wurde: „Aufgrund der seit Jahren bereits chronischen Unterfinanzierung der Nuklearmedizin sehen wir uns nach der letzten weiteren Budgetkürzung leider gezwungen, die Nuklearmedizin zum Jahresende zu schließen.“ Dr. Thomas Görg von der Radiologie im Zentrum Erdings sagt zum Wochenblatt: „Wir waren sehr überrascht, dass uns rückwirkend Leistungen gestrichen wurden. Wir haben zuletzt immer mehr Geld in diese Abteilung gesteckt, vor allem, nachdem schon Ebersberg diese Dienste eingestellt hat. Das Defizit wurde aber immer größer, so dass wir jetzt die Reißleine ziehen mussten. Und weiter: „Wir versuchen jetzt, die Patienten nach Landshut zu vermitteln. Es tut uns sehr leid, aber wir können das fünfstellige Defizit nicht aus Nächstenliebe tragen.“

Wie das Wochenblatt erfuhr, hat es Gespräche mit Landshuter Einrichtungen gegeben, um Patienten, die einer nuklearmedizinischen Behandlung bedürfen, eine Versorgungsoption anzubieten. „Wir versuchen, das zu stemmen“, so Dr. Bernhard Scher, Nuklearmediziner im Ambulanzzentrum Landshut. Die Wartezeit werde abhängig vom Patientenaufkommen sein und bewegt sich innerhalb weniger Wochen.

Prof. Dr. Thomas Meindl, Geschäftsführer der Radiologie Mühleninsel, sagt: „Ich gehe davon aus, dass einerseits einige der Patienten von der nuklearmedizinischen Abteilung im Krankenhaus Erding wohnortnah versorgt werden, andererseits sich ein Großteil in den Münchner Raum orientiert.“ Gleichzeitig könnten Patienten aber auch nach Landshut ausweichen. Meindl: „Das nuklearmedizinische Angebot unserer Praxis steht natürlich auch Patienten aus dem Erdinger Raum nach entsprechender Terminvereinbarung zur Verfügung. Primär sehen wir jedoch noch keine Notwendigkeit, die Kapazitäten auszuweiten.“

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