Restrukturierungsmaßnahmen
Die ÖDP im Landkreis Kelheim steht zum Erhalt der beiden Kreiskrankenhäuser

21.12.2017 | Stand 03.08.2023, 10:48 Uhr
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Schwerpunktthema der Sitzung der ÖDP-Kreistagsfraktion vergangene Woche in Langquaid war der Erhalt der beiden Kreiskrankenhäuser in Kelheim und Mainburg. Die ÖDP sieht den Erhalt der beiden Kliniken zur Sicherung der Grundversorgung im Landkreis Kelhem nicht nur als erstrebenswert, sondern auch als zwingend notwendig an.

LANDKREIS KELHEIM Gemäß Artikel 51 bayerischer Landkreisordnung zählt die Bereitstellung von Krankenhäusern als Element der gesundheitlichen Grundversorgung der örtlichen Bevölkerung zur Pflichtaufgabe eines Landkreises. Wenn die Leistungsfähigkeit eines Landkreises überschritten wird, dann verlangt das Gesetz nicht eine Aufgabe der Krankenhäuser, sondern einen größeren kommunalen Zusammenschluss zur Bewältigung dieser Pflichtaufgaben.

Angesichts des aktuellen Jahres-Defizits der Goldbergklinik im laufenden Betrieb, stellen einige Kreisräte den Weiterbetrieb insbesondere der Goldbergklinik in Frage. Sie möchten eine langfristige Prognose der zu erwartenden Kosten bei Investitionen von ca. 25 Jahren als Basis für die Entscheidung Weiterbetrieb am Standorf, Neubau eines einzigen Krankenhauses im Landkreis in der Landkreismitte oder Schließen eines oder vielleicht sogar beider Landkreis-Krankenhäuser (Kelheim und Mainburg).

ÖDP-Fraktionsprecher Peter-Michael Schmalz: „Es ist richtig, sich auch strategische, sprich längerfristige Gedanken zu den beiden Krankenhäusern angesichts steigender Defizite zu machen. Genau vor diesem Hintergrund habe ich bereits vor über einem Jahr im Kreistagsplenum gefordert, dass nicht nur für die Ilmtalklinik GmbH (Krankenhäuser Mainburg und Pfaffenhofen), sondern auch für die Goldbergklinik (GbK) eine externe spezialisierte Beratungsgesellschaft (Ernst&Young) zur Sicherung der langfristigen Stabilität zu Rate gezogen wird. Leider wurde dies im Kreistag von CSU, SPD und FW damals als nicht notwendig erachtet. Erst jetzt, als das Defizit der GbK noch weiter stieg, fand ein Umdenken statt und es erfolgte eine Beauftragung von Ernst&Young. Dieser zeitliche Verzug hat dem Landkreis unnötig erhebliches Geld gekostet“.

ÖDP-Kreisrat Ferdinand Hackelsperger, erst seit Kurzem im Aufsichtsrat der GbK vertreten, berichtete in der Fraktionssitzung über einen nun von E&Y erarbeiteten Maßnahmenkatalog mit 19 verschiedenen Ansatzpunkten zur Senkung der laufenden Defizits der GbK, bei gleichzeitiger Bewahrung eines hohen qualitativen Standards. Hackelsperger: „Die erarbeiteten 19 Punkte, die hauptsächlich auf Leistungssteigerungen und Kosteneinsparungen aus dem Sachkostenbereich und nicht auf einer Personalreduzierung beruhen, sind meiner Meinung nach ein erfolgversprechender Weg bei der finanziellen Gesundung der GbK. Nur müssen wir halt der Klinik auch die notwendige Zeit geben, und ich gehe ich für die wichtigsten der 19 Maßnahmen zunächst von ca. einem Jahr aus, die Maßnahmen umzusetzen. Vorher über Schließung usw. zu reden, führt zur unnötigen Verunsicherung von Patienten und Personal. Was jetzt gebraucht wird, ist Geduld und Beharrlichkeit.“

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