Gesundheit
Prävention von Anfang an – Bayerische Apotheker beraten stillende Mütter

28.11.2017 | Stand 04.08.2023, 0:48 Uhr
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Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Babies in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen, denn in dieser Lebensphase ist die Muttermilch für das Baby das beste und natürlichste Nahrungsmittel. In der Muttermilch stecken alle Nährstoffe, die das Kind in diesem Alter braucht.

MAINBURG Apotheker Johannes Hillerbrand, Sprecher der Apotheker im Landkreis Kelheim erklärt: „Die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper und weitere Immunstoffe sorgen bei Ihrem Kind für ein besseres Abwehrsystem und einen hohen Schutz vor Allergien – und dies weit über die Stillzeit hinaus. Stillen wirkt sich außerdem positiv auf die Entwicklung des Gehirns und der Kiefer- und Gesichtsmuskulatur des Kindes aus. Und noch ein wichtiger Punkt: Es reduziert das Risiko für Ihr Kind, am plötzlichen Kindstod zu sterben.“ Bei Stillproblemen können Apotheker im Landkreis Kelheim den Müttern beratend zur Seite stehen.

So gut wie jede Stillende bekommt in der Apotheke Rat und Hilfe, wenn sie Probleme hat, etwa durch Hilfsmittel wie Brusthütchen, speziellen Kompressen oder einer Brustwarzensalben. Hillerbrand: „Bei entzündeten Brustwarzen hilft beispielsweise hochreines Lanolin aus der Apotheke. Es wird dünn aufgetragen und muss vor dem Stillen nicht entfernt werden. Bei einer Brustentzündung können Kältepackungen Linderung verschaffen. Viele Apotheken im Landkreis Kelheim verleihen auch Milchpumpen. Die Teile, die mit der Milch in Kontakt kommen, sollten nach jeder Benutzung gründlich gereinigt werden, einmal täglich sollten sie durch Auskochen sterilisiert werden. Abgepumpte Milch kann in geeigneten Glas- oder Plastikflaschen sowie in speziellen Muttermilchbeuteln aufbewahrt werden.“

Vorteile durch Stillen auch für Mütter

Nicht nur Babies, sondern auch Mütter profitieren vom Stillen: Es spart Zeit, Arbeit und Geld. Da Muttermilch immer verfügbar ist, ist Frau auch unterwegs unabhängig. Außerdem fördert Stillen die Rückbildung der Gebärmutter und kann das Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs reduzieren. Hillerbrand: „Im Übrigen kann ich allen jungen Müttern den vom Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) herausgegebenen Stillratgeber empfehlen. Er enthält neben Erklärungen zur Milchbildung auch praktische Tipps zur Stillpraxis, zur richtigen Ernährung sowie zur Empfängnisverhütung während der Stillzeit. Der Ratgeber steht unter www.wipig.de (Materialien, Projekte, Stillen) zum Download zur Verfügung.“

Kelheim