Diagnose Corona dabei selten
54 Prozent mehr Krankmeldungen während Corona-Hochphase

17.06.2020 | Stand 03.08.2023, 9:54 Uhr
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Im Durchschnitt meldeten sich in Bayern 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krank

Landkreis. Einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen verzeichnete die AOK Bayern während der Corona-Pandemie. So waren zwischen 16. März und 5. April 2020 im Durchschnitt 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krankgeschrieben als im Vorjahr. Die Diagnose Corona selbst spielt in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 1,5 Prozent eine untergeordnete Rolle.

„Uns liegt darüber hinaus noch keine Auswertung nach Krankheitsursachen vor, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich während der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich mehr Versicherte krank gemeldet haben als in den Vorjahren“, so Alois Starflinger, Leiter der AOK-Geschäftsstelle Altötting.

In den Osterferien (6. bis 19. April) hat sich die Zahl der Krankmeldungen dann wieder normalisiert – und lag sogar im Schnitt um 4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Während für 2020 noch keine detaillierte Analyse der Krankenstandszahlen vorliegt, stehen aktuelle Auswertungen für 2019 jetzt zur Verfügung. Demnach sind AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Altötting gesünder als im bayernweiten Vergleich. Mit 4,7 Prozent liegt der Krankenstand etwas unter dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich etwas mehr Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand kletterte in Altötting um 0,1 Prozentpunkte.

Erkrankungen der Atemwege sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. 44,1 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im 2019 im Landkreis wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 45,3 Krankmeldungen. Auf Muskel-/Skeletterkrankungen entfielen 31,5, auf Erkrankungen des Verdauungssystems 13,9 und auf Verletzungen 15,2 Arbeitsunfähigkeitsfälle.

„Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Ulrike Wittmann, AOK-Geschäftsstellenleiterin in Burghausen. Statistisch gesehen war deswegen 2019 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Altötting 5,3 Tage krankgeschrieben. 2,4 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3,1 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,5 Kalendertage krank, im Landkreis Altötting waren es im Schnitt 17,2 Tage.

Im oberbayernweiten Vergleich liegt der Landkreis Altöt-ting mit einem Krankenstand von 4,7 Prozent an zweiter Stelle Nur im Kreis Neuburg-Schrobenhausen haben sich 2019 mit 4,9 Prozent mehr Menschen krankgemeldet (siehe Grafik). Die wenigsten Krankmeldungen gab es mit 3,8 Prozent im Landkreis Starnberg. In den Nachbarlandkreisen Mühldorf und Traunstein lag der Krankenstand mit 4,6 Prozent etwas niedriger als in Altötting.

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