Ratgeber
Kinderleicht und lecker kochen - für die kleinsten Feinschmecker

27.01.2020 | Stand 04.08.2023, 3:58 Uhr
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Für ihr Kind wollen Eltern in der Regel nur das Beste. Aber was ist denn das Beste?

LANDKREIS. Regalweise wird in den Supermärkten Baby- und Kleinkinder-Nahrung angeboten. Aber ist es wirklich so einfach für junge Eltern, ihre Kleinen gut zu ernähren? Ernährungsberaterin Anna Wimmer weiß: „Gerade weil das Angebot an Säuglings- und Kleinkind-Nahrung so riesig ist -wie noch nie, fühlen sich viele junge Eltern überfordert. So manche wählen nach dem Augenschein, dem Aussehen oder nach der Werbung aus. Deshalb ist es so wichtig, Grundsätzliches nach aktuellem Stand der Wissenschaft zu wissen und zu beachten, denn in den ersten Lebensjahren wird eine entscheidende Grundlage für das Ernährungsverhalten für das ganze Leben gelegt.

Eines hält die Dipl. Ökotrophologin grundsätzlich für wichtig: „Babys sollten am besten in den ersten vier bis sechs Monaten voll gestillt werden. Das ist das Allerbeste und hat viele Vorteile, die auch die mittlerweile beste Säuglingsmilchnahrung nicht erreichen kann - von den in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffen hin zu ,einfach und billig‘.“ Außerdem verweist sie darauf, dass „viele Fertigmilchen und Folgemilchen von Anfang an gezuckert sind: „Damit gewöhnt man das Kind an sehr süße Nahrung und wenn die empfohlenen Mengen nicht eingehalten werden, kann es zu Übergewicht beim Kind führen.“

Auch bei der Bei- oder Breikost sollten Eltern vor allem auf die Zutaten achten: „Wer Brei nicht selber zubereiten will, kann fertige Breie verwenden. Dagegen kann ich Kinderlebensmittel nicht empfehlen, weil es sich dabei meist um Süßigkeiten handelt. Sie sindnur teuer und stark verarbeitet. Wichtig ist, das Kind an eine Familienkost zu gewöhnen, auch mit regelmäßigen Mahlzeiten, die sich an der Ernährungspyramide orientiert: Fünf Portionen Kinder-Hände voll Gemüse (3) und Obst (2) als Basis, außerdem Wasser als hauptsächliches Getränk, dann vier Portionen Getreideprodukte möglichst aus feinem Vollkorn und Kartoffeln, dann drei Portionen Milchprodukte incl. Käse und eine Portion Fleisch, Fisch oder Ei und darüber zwei Portionen Öl oder Butter. Wenn ein Kind mit diesen wertvollen Lebensmitteln ernährt wird, ist auch eine kleine Portion Süßes kein Problem“, gibt die Fachfrau anschauliche Anleitung für gesundes Kinderessen.

Eine gute Empfehlung von Anna Wimmer ist auch, auf Omas Erfahrungsschatz zu setzen: „Das ist ganz einfach und macht nicht viel Mühe: So kann man Gemüse, Kartoffeln und Fleisch für den Mittagsbrei kochen, dann pürieren und mit etwas Apfelsaft und Rapsöl vermischen - fertig.“ Noch besser sei es, sich nach Grundrezepten zu richten, damit die Mengen passen.

„Ab einem Jahr kann man den Kleinen Pellkartoffeln mit Milch und Butter, Kartoffelbrei, Nudeln oder Reis anbieten. Dazu gibt man etwas Fleisch, zum Beispiel vom Inneren eines Bratens, das es nicht so salzig und stark gewürzt ist. Dazu etwas Soße, fein geriebenen Möhrensalat oder Endiviensalat. Im Endeffekt sind es einfache, übliche Gerichte, nur weniger gewürzt und gesalzen, da das Kleinkind noch viel intensiver schmeckt.“ Als Alternativen für die Gläschenkost bieten sich laut Anna Wimmer ab dem 10. Monat auch Hirsebrei oder Grünkernbratlinge mit Frischkäsecreme und fein geschnittener oder geraspelter Salat der Saison an.

Neuer Flyer informiert über Veranstaltungen

Gerade ist der neue Flyer zur Ernährungsbildung für junge Eltern/Familien mit Kindern von 0 bis etwa 4 Jahren für das 1. Halbjahr 2020 erschienen. Er beinhaltet alle Termine zur Säuglings- und Kleinkindernährung in den Landkreisen Altötting und Mühldorf, die vor allem in den Familienhäusern oder -stützpunkten in Altötting, Burghausen, Mühldorf, Waldkraiburg, Ampfing, Gars und Haag mit gut ausgebildeten Referentinnen stattfinden - von Ernährung in der Schwangerschaft, Säuglingsernährung bis zu Kleinkindernährung. Es sind vorwiegend praktische Kurse wie „Kleinkindernährung kompakt und saisonal“ für Eltern-Kind-Gruppen oder „Kinderleicht und schnell gekocht“.

Online gibt es den Flyer unter anna.wimmer@aelf-to.bayern.de oder auf der Homepage des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging: www.aelf-to.bayern.de. Flyer liegen auch in Familienhäusern, bei Kinder- und Frauenärzten und in den Kliniken Altötting und Mühldorf auf den Entbindungsstationen auf.

Altötting