Größe der Nürnberger Drogenszene
Zielfahnder spüren untergetauchten Rauschgifthändler in Amsterdam auf

08.08.2018 | Stand 31.07.2023, 4:03 Uhr
−Foto: n/a

Den Zielfahndern des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) ist ein Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität geglückt. Sie nahmen eine Größe der Nürnberger Drogenszene in Amsterdam fest.

NÜRNBERG/AMSTERDAM Der dort untergetauchte 23-jährige Nürnberger Drogenhändler rückte ins Visier des BLKA, nachdem Beamte der Ingolstädter Kriminalpolizei mehrere Ingolstädter Drogenhändler mit insgesamt 15 Kilogramm Marihuana festgenommen hatten. Die Ermittlungen ergaben, dass der 23-jährigen Nürnberger diese Gruppe regelmäßig mit vielen Kilogramm Kokain, Amphetamin, Ecstasy-Tabletten und Marihuana belieferte.

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER Nordbayern) des BLKA und des Zollfahndungsamtes München übernahmen die Ermittlungen. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth fanden sie schnell heraus, dass der 23-Jährige monatlich mehrere Kilogramm Kokain, Marihuana und mehre zehn-tausende Ecstasy-Tabletten aus den Niederlanden nach Bayern einführte. Auch nach Österreich lieferte der Nürnberger größere Mengen an Amphetamin, Ecstasy, Kokain und Ketamin.

Das Amtsgericht Nürnberg-Fürth erließ Haftbefehl gegen den 23-jährigen Drogenhändler. Doch der 23-Jährige tauchte – aufgeschreckt durch weitere Festnahmen in seinem Umfeld – im April 2018 unter.

Der Zielfahndung des BLKA gelang es dennoch, den Drogenhändler in enger Zusammenarbeit mit Spezialeinsatzkräften sowie Mitarbeitern europäischer Zielfahndungsbehörden und des BKA vor Ort in Amsterdam aufzuspüren und ihn am 29. Juli 2018 durch Beamte der niederländischen Polizei festnehmen zu lassen. Der 23-Jährige sitzt derzeit in Haft. Nach seiner Auslieferung nach Deutschland erwartet ihn eine mehrjährige Haftstrafe.

Schwandorf