Gabentisch und warme Mahlzeit
Gastronomen engagieren sich mit der Aktion „Gastfreundschaft hilft Regensburg“

07.04.2020 | Stand 13.09.2023, 0:37 Uhr
−Foto: n/a

Der Shutdown wegen des Coronavirus trifft alle Branchen – der ein oder andere setzt nun auf Online-Bestellungen und Lieferservice. Das tun auch viele Wirtsleute aus Regensburg und der Umgebung. Doch das war ihnen nicht genug. Sie wollen helfen – geboren war die Aktion „Gastfreundschaft hilft Regensburg“.

Regensburg. Gerade die Ärmsten der Armen haben es auch in Regensburg besonders schwer – der „Strohhalm“ und die Fürstliche Notstandsküche sind geschlossen, die Tafeln kämpfen ,weil sie nur mehr wenige Lebensmittel bekommen. „Unsere Küchen stehen still“, sagt Koch Christoph Hauser, einer der Organisatoren der Aktion. „Wirtschaftlich ist das für uns Gastronomen, wie für fast jeden in dieser Zeit, eine Katastrophe. Dennoch haben sich viele zusammengetan, um zu helfen und ihr Können und ihre Erfahrung sinnvoll einzusetzen. Wenn wir nicht für unsere Gäste kochen können, dann kochen wir eben für die, die es jetzt am dringendsten brauchen!“

Alles begann mit einer WhatsApp-Gruppe – schnell entstand die Idee, für Bedürftige zu kochen und dieses Esse kostenfrei zur Verfügung zu stellen . Über das Fenster im „Marple and Stringer“ am Bismarckplatz 4 wird das Essen ausgegeben – dreimal die Woche, donnerstags, freitags und samstags zwischen 12 und 14 Uhr. „Es wird eine Spendenbox aufgestellt, es darf – aber muss nicht – für weitere Lebensmitteleinkäufe gespendet werden. Das steht im Ermessen jedes Einzelnen. Mögliche Überschüsse werden am Ende der Aktion an die Tafel gespendet“, schildern die Organisatoren.

„Die Startwoche lief super, Donnerstag hatten wir 100 Essen und Freitag und Samstag jeweils 120. Außerdem geben wir Gabentüten aus“, berichtet Annette Ebmeier. Diese werden mit Spenden gefüllt – und hier zeigt sich große Solidarität, denn die Organisatoren bekommen viele Spenden. Wer helfen will, findet eine Liste der Dinge, die in so eine Gabentüte gepackt werden können, im Internet unter www.gastfreundschaft-hilft-regensburg.de. „Wirklich wichtig ist uns, dass zuerst bei der Regensburger Tafel gefragt wird, ob man dort etwas braucht, da die Tafel seit vielen Jahren Menschen versorgt. Wir bieten lediglich ein zusätzliches Angebot an.“ Ebmeier zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Aktion: „Die Rückmeldungen waren sehr positiv und die Abholer total dankbar. Und wir aus dem Team waren überglücklich, dass alles gut gelaufen ist. Auch Spenden sind bereits eingegangen, insgesamt ist die Aktion bisher ein großer Erfolg.“

Der Kreis der Gastronomen und Unterstützer, die mithelfen wollen, wird immer größer. In schwierigen Zeiten hält die Stadtgesellschaft zusammen. Das gilt es, in die Zeit nach Corona hinüberzuretten. „Ansonsten freuen sich die Gastronomen jetzt schon, nach der Krise wieder für alle Regensburger kochen zu dürfen, und hoffen, dass die Regensburger Gastro-Szene lebendig bleibt“, so der Wunsch.

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