Pläne im Landkreis München
„Diverse“ Toiletten für Grundschüler?

30.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:41 Uhr
−Foto: n/a

Aus Stellenanzeigen ist man es mittlerweile ja schon gewohnt, da werden Bewerberinnen und Bewerber gesucht – und oft gibt es nun auch den Zusatz „(d)“ für „divers“. Seit dem 1. Januar 2019 kann „divers“ auch in die Geburtsurkunde eines Kindes eingetragen werden, wenn das Geschlecht nicht eindeutig ist. So weit, so gut. Der „Divers“-Wahn allerdings greift nun komplett um sich.

LANDKREIS MÜNCHEN Drei Gemeinden im Landkreis München planen, an den Grundschulen weitere Toiletten zu installieren. Das berichtet der Münchner Merkur. In Pullach, so der Bericht, soll der Gemeinderat im Februar entscheiden, ob es eine Extra-Toilette für das so genannte dritte Geschlecht geben soll. Die Stadt Garching will bei den Planungen für die neue Grundschule zusätzlich zu den Toiletten für Mädchen und Jungen auch eine Unisex-Toilette einplanen. In Taufkirchen baut man bereits – und will ebenfalls eine zusätzliche Toilette einbauen.

Stefan Hirschauer, Lehrstuhl-Inhaber für soziologische Theorie und Gender Studies an der Universität Mainz, hält laut Merkur allerdings wenig von eigenen Toiletten für das dritte Geschlecht. „Das ist pädagogisch gesehen Quatsch“, wird er zitiert. Die Vorgehensweise der drei Gemeinden sei eine „Überreaktion“. „Wahrscheinlich ist das gut gemeint, aber hier wird ein vermeintliches Problem dramatisiert und künstlich hochstilisiert“, sagt er. Allgemein gehe man davon aus, dass das Bewusstsein für die Unterschiedlichkeit der Geschlechter bei Grundschülern gar nicht so ausgeprägt sei, wie man gemeinhin annehme. Hirschauer setzt daher auf Unisex-Toiletten, die von allen benutzt werden können. Hierzu gebe es aber noch keine Baurichtlinien, wie diese Toiletten dann ausgestattet sein müssten. In der entsprechenden Schulbau-Verordnung, die aktuell in Bayern gelte, gebe es dazu keine Angaben, die Verordnung wurde zuletzt im August 2012 geändert.

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