Schlossfestspiele
Wunderbare Zeitreise mit dem Swing Dance Orchestra im Hof des Schlosses St. Emmeram

18.07.2018 | Stand 13.09.2023, 2:01 Uhr
−Foto: Foto: Tristar Media/Getty Images

Wer am Dienstagabend, 17. Juli, im Hof des Schlosses St. Emmeram in Regensburg immer mal wieder die Augen schloss, der fühlte sich zurückversetzt in die 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Andrej Hermlin sorgte mit seinem Swing Dance Orchestra für eine ganz besondere Zeitreise.

REGENSBURG Swing, den muss man mögen, der eine kann etwas damit anfangen, der andere eher nicht. Doch am Dienstagabend kam auch der, der nicht so sehr der große Swing-Fan ist, auf seine Kosten. Andrej Hermlin wusste zusammen mit seinem Swing Dance Orchestra, das Publikum zu begeistern. Dazu trug auch sein Sohn David Hermlin bei. Der erst 17-Jährige lässt schon jetzt aufhorchen. Tanzen und Steppen, das kann er schon wie ein ganz Großer – und auch gesanglich bewegt er sich auf hohem Niveau. Getoppt wurde er aber von Ann Sophie, der Sängerin des Swing Dance Orchestra. Ann Sophie? Da klingelt doch irgendwas! Richtig! Die Sängerin vertrat 2015 Deutschland beim Eurovision Song Contest – damals gab es null Punkte. Davon war Ann Sophie am Dienstag weit entfernt. Zwölf Punkte wären ihr vom Regensburger Publikum der Schlossfestspiele sicher gewesen! Denn Ann Sophie hat das, was man für Swing aus den 1930er-Jahren braucht: Ihre Stimme ist klar, ihr Englisch akzentfrei, ihr Bühnen-Styling typisch für die 30er. Und da kommt das mit dem Augenschließen wieder ins Spiel – wenn Ann Sophie sang, hatte man das Gefühl, auf einer US-Militärbasis zu sein, auf der gerade GIs in den Einsatz verabschiedet werden. Und man sah sich in einem der angesagten Clubs der 30er-Jahre sitzen und der Musik lauschen. Es gab nicht einfach nur Swing-Musik im Schlosshof, nein, es gab eine Reise in eine Zeit, die lange vergangen und kulturell doch gegenwärtig ist.

Und so hatte das Publikum auf den Rängen – leider war nicht ganz ausverkauft – so gar keine Lust auf eine Pause! Aber es half nichts, da mussten die Zuhörer durch. Und auch zum Ende hin wäre es vielen recht gewesen, wenn der Abend nicht geendet hätte. Bis 23.15 Uhr begeisterte das Orchester das Publikum mit bekannten und weniger bekannten Stücken.

Regensburg