Kurios
Twitter sperrt „Titanic“ wegen einer Beatrix-von-Storch-Parodie

03.01.2018 | Stand 03.08.2023, 19:15 Uhr
−Foto: n/a

In einem Tweet verkündete“Titanic“-Gasttwitterin Storch: „Das letzte, was ich haben will, sind besänftigte barbarische, muslimische, gruppenvergewaltigende Männerhorden!“ Was folgte, war eine Sperrung. Folge des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes?

DEUTSCHLAND Das endgültige Satiremagazin „Titanic“ kann nicht mehr auf den eigenen Twitter-Account zugreifen. Das soziale Netzwerk hat den Zugang gesperrt und für die Rücknahme dieser Maßnahme zur Bedingung gemacht, einen parodistischen Tweet zu löschen. In diesem hatte die „Gasttwitterin“ Beatrix von Storch verkündet: „Wisst Ihr, was Twitter auf Arabisch heisst, liebe @polizei_nrw_k? Ja? Pfui! Ich weiß es nicht – denn das letzte, was ich haben will, sind besänftigte barbarische, muslimische, gruppenvergewaltigende Männerhorden! (bvs)“ Die echte AfD-Bundestagsabgeordnete Storch hatte zuvor Ärger mit Twitter aufgrund eines Tweets des Inhalts: „Was zur Hölle ist in diesem Land los? Wieso twittert eine offizielle Polizeiseite aus NRW auf arabisch? Meinen Sie, die barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden so zu besänftigen?“ Gegen sie wird nun aufgrund des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.

„Wir wollten einer verfolgten Kämpferin für Menschenunrechte Asyl bieten. Denn wenn wir Twitter richtig verstehen, ist es ein Forum für die Schwächsten unserer Gesellschaft: mehrfach herausgeforderte Politiker mit speziellen Ansichten, ganz besondere Menschen also“, erklärt TITANIC-Chefredakteur Tim Wolff. „Daß nun solche Unterstützung einen Verstoß gegen die Twitter-Regeln darstellen soll, verwundert uns.“ Auf dem Twitter-Account der TITANIC waren zuvor schon „Bild“-Chef Julian Reichelt und Alexander Gauland (AfD) als „Gäste“ aufgetreten - ohne Konsequenzen.

Die Sperrung dürfte eine Folge des neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetztes sein. „Wir sind schockiert“, so Wolff. „Da haben uns Heiko Maas und Angela Merkel im Vorhinein anderes zugesagt! So sind wir nicht mehr gewillt, dabei mitzuhelfen, unbescholtenen, besorgten Bürgern eine linksgrünversiffte Umerziehung zu verpassen.“ Man werde dies beim nächsten Geheimtreffen „in aller Deutlichkeit“ ansprechen.

„Titanic“ wird den inkriminierten Tweet nicht löschen und wartet auf eine Reaktion des Twitter-Support-Teams und aus dem –- „noch!“ (Wolff) –- befreundeten Justizministerium.

Regensburg