Drei Fragen an Busfahrer Adolf Reichl
„Eltern vergaßen ihr Kind samt Kinderwagen in meinem Bus“

29.11.2017 | Stand 03.08.2023, 23:42 Uhr
−Foto: Foto: RVB

Busfahrer Adolf Reichl erzählt im Wochenblatt-Interview, von seinen verrücktesten Erlebnissen im Berufsalltag, was die größte Herausforderung für einen Busfahrer in Regensburg ist und was er von dem neuen Altstadtbus „Emil“ hält.

REGENSBURG Als Busfahrer in Regensburg erleben Sie sicherlich so einiges. Was war denn bisher das Verrückteste, das Ihnen widerfahren ist?

Einmal haben Eltern ihr kleines Kind samt Kinderwagen bei mir im Bus vergessen. Ich habe dann über die Leitstelle die Polizei informiert, bei der sich die verzweifelten Eltern schon gemeldet hatten. Wir konnten dann die Familie recht schnell wieder zusammenführen.

Berufsverkehr, Schneefall und Baustellen – welche sind momentan die größten Herausforderungen für einen Busfahrer in Regensburg?

Der Verkehr in Regensburg hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Das macht die Arbeit als Busfahrer nicht leichter. Schwierig wird es auch, wenn es sich im Feierabendverkehr staut. Dabei sollte ich ja auch noch pünktlich an den Haltestellen sein. Da wünsche ich mir mehr Verständnis, wenn ich wegen des Verkehrs mal nicht ganz pünktlich sein kann. Und wer sich im Bus ein Fahrticket kauft, sollte bitte auch das entsprechende Kleingeld dabei haben. Wenn ich ständig 50- oder 100-Euro-Scheine wechseln muss, kostet das Zeit und das Wechselgeld wird knapp. Aber es gibt natürlich auch tolle Seiten: Die ganze Stadt Regensburg ist mein Arbeitsplatz. Ich habe dadurch viel Abwechslung bei der Arbeit. Alles ist in Bewegung. Außerdem mag ich den Kontakt mit Menschen. Und natürlich bekomme ich viel von den Fahrgästen mit, wenn sie in den Bus einsteigen oder sich in meiner Nähe unterhalten. Da muss man oft mal schmunzeln.

Was halten Sie von Ihrem ‚neuen Kollegen‘, dem ‚Emil‘?

‚Emil‘ fasziniert mich. Den fahre ich richtig gerne. Früher war die Altstadtbuslinie ja nicht so beliebt unter uns Fahrerinnen und Fahrern, weil es in den engen Gassen der Altstadt oft recht knapp hergeht. Aber jetzt ist das anders …

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