„Wir fühlen uns ungerecht behandelt“
Bauern wollen mit Mahnfeuer und grünen Kreuzen aufrütteln

13.12.2019 | Stand 13.09.2023, 1:56 Uhr
−Foto: Foto: Dominik Goetz

Bei den hiesigen Bauern ist die Schmerzgrenze überschritten. Am vorletzten Wochenende machten viele Landwirte der Region ihrem Unmut Luft, indem sie mit ihren Traktoren gezielt nach Landshut kamen und u.a. den Verkehr lahmlegten. In diesen Tagen brennen immer wieder Mahnfeuer; darüber hinaus zieren mehr und mehr grüne Kreuze die Felder und Wiesen.

LANDKREIS LANDSHUT „Wir wollen daran erinnern, dass zur Zeit einiges falsch läuft“, sagt Georg Sachsenhauser, Landshuter Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. „Wir Bauern fühlen uns von der Bevölkerung ungerecht behandelt.“ Die Landwirte wollen die Verbraucher zum Nachdenken anregen – und gleichzeitig gegen eine überzogene Bürokratie, eine steigende Auflagenflut, Dumpingpreise für Essen, ungebremsten Flächenverbrauch sowie unfaire Handelspolitik mahnen.

Der Bayerische Bauernverband unterstützt die Aktion „Grüne Kreuze“. Sachsenhauser zum Wochenblatt: „Es wird sehr viel geredet, aber fast niemand kennt die Fakten und die Entwicklungen. Wir laden die Bürger gerne zum Dialog ein.“ Schließlich werde die Landwirtschaft mehr und mehr in ein ganz schlechtes Licht gerückt. „Auf uns Bauern wird draufgehauen und draufgehauen. Uns wird unterstellt, dass wir die Landschaft vernichten“, ärgert sich Landwirt Sachsenhauser. „Das stimmt nicht, im Gegenteil. Aber die Vorwürfe gehen immer weiter und hören nicht auf. Ich weiß nicht, warum man die Landwirtschaft nicht mehr haben will.“

Durch Aktionen wie die Mahnfeuer oder die grünen Kreuze wolle man, so Georg Sachsenhauser weiter, „einen deutlichen Hinweis geben und die Leute nachdenklich machen. Denn es gibt viel Unwissenheit und Vorurteile über die Landwirtschaft.“

Landshut