Polizei berichtet von schockierenden Zuständen
Grauenhafte Tierquälerei auf Einödhof im Landkreis Landshut

12.12.2019 | Stand 13.09.2023, 1:56 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Ein grauenhaftes Bild bot sich Beamten der Landshuter Polizei kürzlich auf einem Einödhof im Landkreis …

ERGOLDING Auf einem Einödhof im Raum Ergolding entdeckten sie jetzt verendete und teilweise bereits verweste Schafe sowie offensichtlich abgetrennte Körperteile der Tiere. Außerdem fanden sie noch lebende Tiere vor, die offensichtlich massiv unterversorgt waren. Jetzt hat das Veterinäramt Landshut den Fall übernommen. Die Untersuchungen laufen.

Wie der Sprecher der Landshuter Polizei, Stefan Scheibenzuber, in einer ersten Stellungnahme auf Anfrage erklärte, sei eine Streife in dieser Woche zufällig auf die Zustände vor Ort aufmerksam geworden. Die Beamten hätten den Hofbesitzer ursprünglich in einer anderen Sache aufsuchen wollen. Als sie dann die schockierenden Zustände auf dem Hof sahen, hätten die Beamten sofort das Veterinäramt eingeschaltet.

Am Mittwoch und Donnerstag haben Tiermediziner des Landratsamtes dann den Hof inspiziert und fanden schockierende Verhältnisse vor: Gerümpel und Abfall lagen herum, Fahrzeuge standen neben verbrannten Gegenständen, dazwischen die Tierkadaver. Für die lebenden Schafe war kein Futter da. Die Tiere hätten sich regelrecht auf das Heu gestürzt, das Polizisten zur Versorgung der Tiere gebracht hatten, so das Landratsamt in einer Stellungnahme.

Auch über 50 Schafe und Ziegen des Ergoldinger Landwirts, die auf dem Gelände einer Photovoltaik-Anlage westlich von Eugenbach untergebracht sind, waren nicht versorgt – einschließlich einiger Mutterschafe und frisch geborener Lämmer. Zwei Tierärztinnen des Landratsamts Landshut haben mit Hilfe einer Schafhalterin aus dem Landshuter Stadtteil Münchnerau die 15 besonders geschwächten Tiere, Lämmer, Mutterschafe und einige Ziegen, vor dem sicheren Ende durch Erfrieren und Verhungern bewahrt.

Die Mehrzahl der Schafe ist aber auf dem Gelände belassen worden – im Gegensatz zu den Ziegen, die mit der Kälte in diesen Tagen nicht zurecht gekommen sind. Der Großteil der Tiere könne dem Mann aus juristischen Gründen nicht weggenommen werden – trotz der schockierenden Zustände.

„Das Eigentumsrecht ist eines der am stärksten ausgestalteten Rechte in der Rechtsordnung. Und Tiere sind Gegenstände des Eigentumsrechts. Das hat weitreichende Konsequenzen in Recht und Rechtspraxis, gerade auch in solchen Fällen“, so der Sprecher des Landratsamtes Landshut, Elmar Stöttner. Und weiter heißt es in einer Pressemitteilung: „Gemeinsam mit der Polizei stellen wir aber sicher, dass die Tiere ordentlich versorgt werden mit Wasser und Futter“, betont Dr. Manfred Kurpiers, der Leiter des Veterinäramts am Landratsamt Landshut.

Die Tiere, deren Überleben die Veterinärinnen gesichert haben, werden auf Kosten des Landwirts untergebracht.

Landshut