Hündin Luna starb bei Routine-OP
„Es fällt so schwer, Abschied zu nehmen“

04.12.2019 | Stand 13.09.2023, 0:52 Uhr
−Foto: n/a

Tragischer Tod von Chihuahua-Hündin Luna bei Routine-OP in Landshuter Tierarztpraxis. Die Besitzer des Tieres erheben jetzt schwere Vorwürfe

LANDSHUT Der Schock sitzt tief bei Nikolina Vindisman und ihrer Tochter Aileen Lehrhuber. Ihr kleiner Liebling Luna ist tot. Gestorben beim Tierarzt – bei einem vermeintlichen Routineeingriff kam die Chihuahua-Hündin ums Leben. Mutter und Tochter haben einen schrecklichen Verdacht: „Das war ein Behandlungsfehler!“

Mitte November: In einer Landshuter Tierarztpraxis soll Luna unter Narkose behandelt werden. „Es ging um die Entfernung von Zahnstein“, erzählt Aileen Lehrhuber (22). Während des Eingriffs geschieht das Unfassbare: Herz- und Atemstillstand bei Luna! Die Reanimation, gut 40 Minuten lang, kann sie nicht retten. Die Chihuahua-Dame stirbt, sie wird nur knapp sechs Jahre alt.

„Luna wurde ohne jegliche Voruntersuchung in Narkose gelegt und nach wenigen Minuten ist sie verstorben“, klagt Aileen Lehrhuber. Sie vermutet einen fatalen Ärztefehler bei der OP. „Kein Tier darf so sterben.“ Zudem, so klagen Mutter und Tochter, hätte man sie im Vorfeld vor möglichen Gefahren des Eingriffs warnen müssen. „Wir wurden nicht ausreichend informiert“, sagen sie.

Für Nikolina Vindisman und Tochter Aileen ist mit Lunas Tod eine Welt zusammengebrochen. Die 51-Jährige hatte schon eine böse Vorahnung: „Ich wollte den Termin schon absagen. Ich habe gespürt, dass etwas passiert.“ Sie ist traumatisiert, der Körper rebelliert. Nach der Schock-Nachricht, so erzählt sie, habe sie einen Augeninfarkt gehabt, musste krankgeschrieben werden.

An jenem verhängnisvollen Tag, als Luna starb, war der tote Körper zunächst von der Praxis auf einen Tierfriedhof bei Landshut gebracht worden. Nikolina Vindisman und ihre Tochter Aileen haben ihren Liebling aber umgehend nach Hause geholt und anschließend im Garten beerdigt. Eine liebevoll gestaltete Grabstätte wird fortan an Luna erinnern.

„Sie war etwas ganz Besonderes. Jeder mochte sie“, erzählt die 51-Jährige. Dass ihre Hündin viel zu früh sterben musste, hat sie schwer getroffen. Mit tränenerstickter Stimme sagt sie: „Wir waren unzertrennlich. Jetzt wird Luna nie mehr zurückkommen. Es fällt so schwer, Abschied zu nehmen.“

Stellungnahme der Tierarztpraxis: „Wir haben keine Erklärung dafür“

Zum Tod von Luna hat das Wochenblatt in der Tierarztpraxis nachgefragt. „Wir haben einen hohen Narkosestandard“, erklärt die Ärztin. Eine Narkose sei notwendig gewesen, da bei der Hündin ein eitriger Zahn gezogen werden sollte. Eine Überdosierung habe es nicht gegeben, auch habe bei der Hündin kein erhöhtes Narkoserisiko bestanden. Im Vorfeld seien die Besitzer zudem auf mögliche Risiken hingewiesen worden, dies sei „eine Standardprozedur“. Natürlich ist man beim Praxis-Team über den Tod der Chihuahua-Dame erschüttert. „Das geht nicht spurlos an uns vorbei“, sagt die Ärztin. Gleichwohl ist man überzeugt, dass man aus medizinischer Sicht sorgfältig gearbeitet habe. Warum Luna starb, bleibt allerdings ein Rätsel: „Wir haben keine Erklärung dafür.“

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Landshut