Nackedei aus dem Ei
Rekordverdächtiger Nachwuchs bei den Pelikanen im Tierpark Berlin

11.03.2020 | Stand 04.08.2023, 17:46 Uhr
−Foto: n/a

Ein bisschen sehen sie aus wie zwei frisch gerupfte Hühnchen mit zu groß geratenem Schnabel. Doch auch wenn sie die Besucher nicht mit schwarz-weißem Plüsch entzücken können, sind die beiden Küken dennoch etwas ganz Besonderes.

Berlin. Fred und Frida sind die erste erfolgreiche Aufzucht von Fleckschnabelpelikanen im Tierpark Berlin. Die beiden sind am 15. Februar aus dem Ei geschlüpft und noch entsprechend spärlich mit Federn „bekleidet“. Mit dem Geschwisterpaar schließt sich noch ein weiterer Rekord an: Der Tierpark ist nun die einzige zoologische Einrichtung weltweit in der alle Pelikanarten erfolgreich gehalten und gezüchtet wurden. Unter den größeren Vertretern werden die Arten Rosa-, Krauskopf-, Nashorn- und Brillenpelikan unterschieden. Kleinere Arten sind der Rotrücken-, Fleckschnabel und Meerespelikan. Eine der Unterarten des letzteren, wird inzwischen als eigene Art betrachtet, damit ist der Chile-Pelikan die Nummer acht im Bunde.

Neben den beiden Neuzugängen bei den Fleckschnäbeln, sind im Winterquartier am Rande des Schlossparks aktuell außerdem Jungtiere bei den Meerespelikanen zu sehen. „Die sind allerdings bereits zum Jahreswechsel geschlüpft und inzwischen kaum noch von ihren Eltern zu unterscheiden“, erklärt Vogelkurator Dr. Martin Kaiser. „Das war das erste Mal, dass gleich drei Jungvögel in einem Nest großgeworden sind.“ Die markanten Vögel blicken auf eine lange Geschichte im Tierpark Berlin zurück. „Seit Gründung des Tierparks 1955 haben Pelikane hier ein wahrhaft königliches Zuhause“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem „Sie leben in unserem Schlossgarten mit Blick auf das Schloss Friedrichsfelde und sind dort nach wie vor ein besonderes Highlight für unsere Gäste. Das ‚Pelikan-vor-Schloss‘-Motiv gehört hier quasi zur Tradition.“

Kelheim