Bildung
Neue Wege in der Berufsorientierung – das JAS-Gymnasium versucht sich am „Job Shadowing“

12.02.2019 | Stand 21.07.2023, 17:06 Uhr
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Studium an einer Universität, duales Studium oder doch erst einmal eine Berufsausbildung? Viele Schülerinnen und Schüler wissen auch kurz vor dem Abitur noch nicht, welchen beruflichen Weg sie nach ihrem Abschuss einschlagen wollen. Eine neue Möglichkeit der frühzeitigen Studien- und Berufsorientierung bietet nun das Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium an – das „Job Shadowing“.

NABBURG „Shadowing“ – englisch für „Beschatten“ – klingt erst einmal spannend und ungewöhnlich. Doch was verbirgt sich dahinter? „Es bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler, die an diesem Projekt teilnehmen, einen Mentor über eine gewisse Zeit hinweg in seinem beruflichen Alltag begleiten und über die Schulter schauen“, erklärte Studienrätin Beate Birkmann, Mitinitiatorin des Projekts und am JAS-Gymnasium verantwortlich für die Begabtenförderung. Das Besondere daran: Im Gegensatz zu einem Praktikum erstreckt sich diese „Beschattung“ über einen längeren Zeitraum hinweg und in eher unregelmäßigen Abständen. Damit stelle das „Job Shadowing“ eine interessante Möglichkeit dar, einen realistischen Einblick in einen Wunschjob zu bekommen, so Birkmann bei der Auftaktveranstaltung zu diesem Projekt.

Von der Idee zur Kick-Off-Veranstaltung

Bis dahin war es jedoch ein langer Weg: Denn zunächst mussten sich Schülerinnen und Schüler der Q11 mit möglichst konkreten Studien- oder Berufsvorstellungen für die Teilnahme bewerben. Danach machte sich die Schule zusammen mit den Mitgliedern des Elternbeirats auf die Suche nach geeigneten Mentoren aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern. Am Ende stand jedoch für alle 23 Schülerinnen und Schüler, die sich angemeldet hatten, ein Ansprechpartner zur Verfügung, den sie in den nächsten Wochen und Monaten „beschatten“ können.

Und so konnte Schulleiter Christian Schwab bei der Kick-Off-Veranstaltung auch 23 Mentoren aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern begrüßen – von der Rechtsanwältin und der Informatikerin über einen Immobilienfachmann bis hin zu drei Ärzten und einem Tierarzt. „Sie alle haben spontan zugesagt, unsere Schüler im Rahmen dieses Projektes zu unterstützen“, so Schwab, der sich auch beim Elternbeirat für die Unterstützung bedankte. Denn so ein Angebot lasse sich nur realisieren, wenn es die Akzeptanz aller Beteiligten habe.

Der erste Kontakt

Nach einer kurzen Vorstellung aller Beteiligten ging es in den verschiedenen Zweiergesprächen darum, wie der Austausch zwischen den Mentoren und ihren „Schatten“ ganz konkret organisiert und durchgeführt werden kann. Denn – auch dies war eine Erkenntnis – einem Allgemeinarzt über die Schulter zu schauen, läuft anders als die „Beschattung“ eines Key Account Managers bei einem großen Kunststoffhersteller oder eines Innenarchitekten. Entscheidend sind daher der persönliche Kontakt und die individuelle Absprache, um das „Job Shadowing“ und gewinnbringend für beide Seiten zu gestalten. So dauerten die Gespräche auch bis spät in den Abend hinein und die Rückmeldungen waren durchweg positiv.

Schwandorf