Drei Fragen an
Tagesmutter Gerdi Gropp – „Mit Kindern zu arbeiten ist meine Berufung“

25.02.2018 | Stand 20.07.2023, 12:07 Uhr
−Foto: Foto: privat

Gerdi Gropp aus Regensburg arbeitet seit 16 Jahren als Tagesmutter. Im Interview mit dem Wochenblatt verrät sie, wie sich die Arbeit im Laufe der Jahre verändert hat, wie sehr ihr die Kinder ans Herz wachsen und welche täglichen Aufgaben der Job parat hält.

REGENSBURG Was bedeutet es für Sie Tagesmutter zu sein?

Mit Kindern zu arbeiten ist nicht mein Beruf, sondern meine Berufung. Seit ich 16 Jahre alt bin, arbeite ich mit Kindern. Das ist für mich keine Arbeit, sondern Spaß. Früher haben die meisten Eltern daran gearbeitet, dass ihre Kinder durchsetzungsfähig werden und in vielen Dingen die besten sind. Heute legen einige Eltern mehr Wert darauf ihren Kindern Empathie und Einfühlungsvermögen zu vermitteln. Ein gutes Sozialverhalten halte ich für unheimlich wichtig. Das möchte ich auch den Kindern weitergeben.

Wie schwer ist es, als Tagesmutter zu akzeptieren, dass man die Kinder nur einen Lebensabschnitt lang begleitet?

Kinder kommen so in etwa ab einem Jahr zur Tagesmutter. Die Bindung in dem Alter ist das A und O. So ab zwei Jahren entwickeln sich dann Freundschaften unterhalb der Kinder. Aber fast noch wichtiger als die Bindung zu den Kindern, die von der Tagesmutter aufgebaut wird, ist tatsächlich das Loslassen nach ein paar Jahren. Auch wenn man als Tagesmutter sehr viel Zeit mit den Kindern verbringt, bleibt die Mutter immer die wichtigste Person im Leben der Kinder. Das gilt es stets zu verinnerlichen und loslassen zu können, wenn die Kleinen größer geworden sind und in den Kindergarten kommen. Das ist eine große Aufgabe, denn natürlich gewinnt man die Kinder, mit denen man fast jeden Tag verbringt, unglaublich lieb.

Wie wird man denn Tagesmutter?

Die Ausbildung ist toll und hier in Regensburg sind alle Eltern froh, über jeden, der sich entschließt, die Ausbildung zu machen. Man lernt viel über beispielsweise die Trotzphase, das Bindungsverhalten und einige altersgerechte Spiele. Die Kosten für die Ausbildung zu einer Tagesmutter werden sogar übernommen und es macht riesige Freude mit den Kindern zu arbeiten und die arbeitenden Eltern zu entlasten.

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