Erfolge im Jahr 2017
Dies Academicus – OTH Regensburg „ist ein Ort der vielfältigen Kommunikation“

17.11.2017 | Stand 31.07.2023, 13:15 Uhr
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„An Hochschulen gedeihen edle Pflanzen“, zitierte die blinde Star-Biathletin Verena Bentele und Festrednerin beim diesjährigen Dies Academicus den Physiker Albert Einstein, am Freitag, 17. November, an der OTH Regensburg.

REGENSBURG Dass es in Regensburg blühe und gedeihe, davon habe sie sich heute überzeugen können, so Bentele. „Die OTH Regensburg möge wachsen, blühen und gedeihen“, wünschte Dr. Ludwig Spaenle, MdL, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der OTH Regensburg ebenfalls passenderweise in seinem Grußwort. Er lobte die jüngsten Erfolge der OTH Regensburg in Lehre und Forschung, wie zum Beispiel bei der Systemakkreditierung und beim Wettbewerb „Innovative Hochschule“. Er merkte anerkennend das Wachstum der Hochschule an, deren Studierendenzahlen sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt haben. Dass die OTH Regensburg die mit dem Freistaat Bayern vereinbarten Zielzahlen an zusätzlichen Studienplätzen mehr als erfüllt hat, bestätigte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, in seinem Jahresrückblick. Die OTH Regensburg zählt aktuell 11350 Studierende. Der Präsident berichtete in seiner Rede zudem von den Erfolgen des vergangenen Jahres, sein roter Faden war das Thema „Kommunikation“. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung waren die Preisverleihungen. Sechs Stiftungen vergaben Preise an 28 Studierende im Wert von insgesamt 40000 Euro. Daneben erhielten Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali und Prof. Dr. Christa Mohr den erstmalig ausgelobten Alice Eckl-Pflegepreis in der Höhe von 5000 Euro von Dr. Klemens Martin verliehen. Und einen Preis für besondere Leistungen bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Höhe von 3000 Euro hat zudem Prof. Dr. Rupert Schreiner von Dipl.-Kfm. Gert Wölfel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung zur Förderung der Hochschule Regensburg überreicht bekommen; Die Laudatio hielt Dr. Alois Friedberger, Airbus Group Innovations, München. An dem diesjährigen Dies Academicus an der OTH Regensburg nahmen rund 300 Gäste aus Politik, Institutionen, Ämtern, Schulen, Unternehmen, Industrie und aus der Hochschullandschaft teil.

Jahresrückblick des Präsidenten

Für seinen Jahresrückblick wählte Präsident Prof. Dr. Baier das Thema „Kommunikation“ zum Leitmotiv. Der Neubau der Fakultät Informatik und Mathematik, jüngst eingeweiht, fördere zum Beispiel durch die jetzt räumliche Nähe der Fakultät zu den anderen Disziplinen der OTH Regensburg am Campus die fachübergreifende Kommunikation, so Präsident Prof. Dr. Baier. Eine gute Kommunikation sei auch bei dem absolvierten Verfahren der Systemakkreditierung notwendig gewesen. Der Erfolg beim Wettbewerb „Innovative Hochschule“ unterstreiche, so Präsident Prof. Dr. Baier, die gute Kommunikation und Vernetzung mit den Hochschulen, Unternehmen und Partnerinstitutionen in ganz Ostbayern. Präsident Prof. Dr. Baier zählte weitere Erfolge im Bereich interdisziplinärer Kooperationen, wofür eine gute Kommunikation erforderlich sei, im Jahr 2017 auf, darunter das aus der Taufe gehobene Regensburg Center of Health Science and Technologies und das gemeinsam mit der TH Deggendorf im Aufbau befindliche Technologiezentrum Parsberg. Beide Projekte erhielten im April 2017 vom bayerischen Kabinett die Zusage auf finanzielle Förderung. Viele Gespräch, also viel Kommunikation, seien auch bei dem „Lapsus“ im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit zu Beginn des Wintersemesters 2017/2018 nötig gewesen, sagte Präsident Prof. Dr. Baier. Die OTH Regensburg hat in diesem Studiengang deutlich mehr Studierende aufgenommen, als ursprünglich geplant. Letztlich sei jedoch, vor allem durch die gute Zusammenarbeit aller Hochschulangehörigen, ein ordnungsgemäßer Studienstart geglückt, so Präsident Prof. Dr. Baier. „Allen unseren Studierenden die gleichen Chancen und die gleiche Teilhabe an guter Bildung zu bieten, ist eine unserer großen Herausforderungen“, sagte Präsident Prof. Dr. Baier im Hinblick auf die Kommunikation auf dem Campus. Die OTH Regensburg nimmt dazu seit 2017 an einem Diversity-Audit des Stifterverbands teil, für Präsident Prof. Dr. Baier ein weiterer wichtiger Meilenstein im Jahr 2017.

Hochschule als Ort der gelebten Vielfalt

Das Thema Diversität, konkret „Die Chancen einer vielfältigen Gesellschaft“, war zugleich Thema der Festansprache der blinden Star-Biathletin und Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Verena Bentele. Hochschulen seien ein ausgezeichneter Ort für Vielfalt, so Bentele. In ihrer Festrede forderte sie die OTH Regensburg auf, diese Vielfalt für ebenso vielfältige und integrierende Innovationen zu nutzen. Denn: Je mehr unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen, desto vielfältiger seien die Ideen, die zum Beispiel aus einer Hochschule hinausgetragen werden könnten, so Bentele. Dabei gehe es auch darum, den richtigen Weg und den richtigen Kompromiss zu finden. Für sie sei zum Beispiel eine Schwelle am Gehweg wichtig, um die Begrenzung zur Straße zu erkennen. Für Rollstuhlfahrer hingegen ist eine solche Schwelle ein oft unüberwindbares Hindernis, erklärte Bentele. Ihrer Meinung nach ist es die „ureigenste Aufgabe“ einer Hochschule mit ihrem vielfältigen Publikum für solche lebenspraktischen Probleme Lösungen zu erarbeiten. Bentele hofft zum Beispiel persönlich auf einen „sprechenden Kaffeeautomaten“, der ihr Bescheid geben könnte, wenn er wieder aufgefüllt werden muss. In ihrer Rede erwähnte Bentele noch viele weitere Beispiele aus dem gelebten Alltag, die neue Innovationen erfordern würden. Sie arbeitete die Beispiele an den Leitthemen der OTH Regensburg ab: Energie und Mobilität, Information und Kommunikation, Lebenswissenschaften und Ethik, Produktion und Systeme und Gebäude und Infrastruktur. Bentele kritisierte in ihrer Festansprache auch, den mitunter immer noch schweren Zugang für Menschen mit Behinderungen zu normalen Schulen, die noch existierende Trennung in Förder- und „normale“ Schulen. Die Hochschulen seien im Gegensatz dazu ein Ort, an dem Menschen mit Behinderung teilhaben könnten, so Bentele, die selbst an der LMU in München studiert hat. „Nutzen Sie diese Chance, die Ihnen diese Vielfalt bietet“, schloss Bentele an alle Hochschulangehörigen gerichtet.

Stiftungen verleihen Preise an 28 Studierende

Einen ganz persönlichen Rückblick auf das Jahr 2017 gewährte Studierendenvertreter Liam McNeilly in seinem Grußwort. Vom Dies studiosus, ein Tag für Studierende, an dem sie die eigene Hochschule kennen lernen konnten, über die allererste Kleidertauschparty oder die alljährlich wiederkehrenden Wintergames der Studierenden, berichtete er. Auch den im vergangenen Jahr neu eröffneten Innenhof am Campus und damit einen neu gewonnenen, attraktiven Lern- und Aufenthaltsort erwähnte McNeilly, daneben die neue Bikestation am Campus und ebenso das Studierendenhaus, das auch sonntags intensiv zum Lernen genutzt wird. Abschließend bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung. „Lassen Sie uns gemeinsam ins nächste Jahr durchstarten und unsere Hochschule zu einem tollen Ort machen, an den wir auch weiterhin jeden Tag gerne hingehen“, so McNeilly. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung verliehen folgende Stiftungen Preise an insgesamt 28 Studierende der OTH Regensburg: Otto Helmut und Alice Eckl-Stiftung (21.000 Euro), Stiftung zur Förderung der Hochschule Regensburg e. V. (8.500 Euro), Christa-Lindner-Stiftung (5.500 Euro), Volksbank Regensburg eG (2.500 Euro), Soroptimist International Club Regensburg (1.500 Euro), Deutscher Akademischer Austausch Dienst (1.000 Euro).

Zur kurzweiligen Gestaltung des Dies Academicus trugen außerdem bei: Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Fuhrmann mit seiner Begrüßung, Vizepräsidentin Prof. Dr. Klaudia Winkler, sie verlieh die Preise an die Studierenden, Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Bock, er stellte den erstmals verliehenen Alice Eckl-Pflegepreis vor, Kanzler Peter Endres für seine Schlussworte und Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, die den Dies Academicus moderierte. Für ansprechende Musik sorgte die Gruppe Quintessenz.

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