Keine falsche Bewegung!
Vom Bombenräumen bis hin zur präzisen Herz-OP

02.07.2018 | Stand 04.08.2023, 9:52 Uhr
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Die Hochschule Landshut will die Robotik-Forschung ausbauen und für Spezialeinsätze intensivieren. Dafür wurde nun ein neues Labor eingerichtet. Dort arbeitet Prof. Dr. Jörg Mareczek mit Kollegen und Studierenden daran, das Zusammenspiel von Menschen und hochkomplexen Robotern weiter zu verbessern. Sein Spezialgebiet ist der Maschineneinsatz in Situationen, die für den Menschen zu gefährlich sind.

LANDSHUT. Mareczek will Roboter zum feinfühligen Helfer bei der Bombenentschärfung und beim Rückbau von Kernkraftwerken machen. Für diese Aufgaben muss der Mensch die Maschine aus der Ferne steuern. Er sieht den Einsatzort nur durch eine Kamera und darf keine falsche Bewegung machen. „Dafür müssen die kleinsten Bewegungsbefehle vom Roboter präzise ausgeführt werden“, sagt Mareczek.

Diese Projekte sind eine spannende Aufgabe für Studierende aus den Studiengängen Elektro- und Informationstechnik sowie Maschinenbau. Dafür wurde das Robotiklabor modernisiert und zuletzt mit neuer Technik für rund 250.000 Euro ausgestattet.

Für Mareczek dreht sich alles um die Frage, wie man einen Roboter so baut, steuert und nutzt, dass er für den Menschen so einfach, praktikabel und flexibel wie möglich nutzbar ist. Und zwar nicht nur in explosiver oder kontaminierter Umgebung, sondern auch im Operationssaal: „Mein Ziel ist, auch Herzchirurgen mit Robotertechnik auszustatten, die sie präziser als von Hand, aber mit dem gleichen Gefühl arbeiten lässt.“

Der gebürtige Münchner hat langjährige Erfahrung in der Roboterindustrie und ist seit vier Jahren an der Hochschule Landshut. Inspirationsquelle für ihn ist die Arbeit mit den Studierenden, wie Mareczek sagt: „Die gemeinsame Forschung mit der jungen Generation bringt echten Mehrwert. Unser Labor lebt durch die Impulse der Nachwuchswissenschaftler.“

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