Ausstellung in Langquaid zu sehen
Zum Gedenken an die Ermordung der „Weiße Rose“-Mitglieder vor 75 Jahren – ein Zeitzeuge berichtet

02.05.2018 | Stand 21.07.2023, 5:09 Uhr
−Foto: n/a

Es ist ein wahrer Ausstellungsmarathon, den die „Weiße Rose“-Stiftung mit organisatorischer Hilfe des SPD-Arbeitskreises Labertal im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres auf die Beine stellen. Denn die Wanderausstellung „Weiße Rose – der Widerstand von Studenten gegen Hitler 1942/43“ gastiert nach der aktuellen Planung in zwölf Gemeinden, Märkten und Städten.

LANGQUAID Gezeigt werden auf Text-und Bildtafeln die Geschichte der Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“ sowie ihre Zerschlagung durch die NS-Justiz. Vor 75 Jahren wurden die Geschwister Scholl und der innere Kreis verurteilt und ermordet. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck sagte in seiner Gedenkrede am 30. Januar 2015 in der Aula der Münchner Universität: „Holen wir doch die jungen Frauen und Männer der Weißen Rose immer wieder herein in unsere Hörsäle, in unsere Schulen, lassen wir sie doch zwischen uns sitzen!“ Genau das geschieht ab dem 14. Mai bis zum 20. Mai8 in Langquaid in der Gemeindebücherei. In ihrer Zusammenarbeit wollen der SPD-Ortsverein Langquaid mit der Vorsitzenden Kirsten Reiter und das Büchereiteam mit Rita Lotric die Geschichte in die Mitte des Marktes Langquaid holen und für alle Altersgruppen zugänglich machen. Die Öffnungszeiten der Bücherei werden entsprechend erweitert, um der Ausstellung genügend Raum zu geben. Eine Besichtigung für Schulklassen soll ermöglicht werden. Begleitet wird der geschichtliche Einblick durch eine spezielle Auswahl an Büchern, die die Thematik aufgreifen und vertiefen. So bleibt der Mut der Studenten Sophie und Hans Scholl und den weiteren Mitgliedern der Gruppe „Weiße Rose“ auch nach 75 Jahren in Erinnerung und kann als Vorbild dienen, gegen die zunehmenden rechtsextremen Tendenzen in der heutigen Gesellschaft.

Die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung in der Bücherei Langquaid, Marktplatz 1, findet am Dienstag, den 15. Mai 2018 um 19 Uhr statt. Es wird der 88-jährige Zeitzeuge Klaus Borchers (Foto) zu Gast sein, der über seine Begegnung mit Hans Scholl sprechen wird. Herr Borchers bringt außerdem ein Original-Flugblatt der „Weißen Rose“ mit, das sich im Besitz der Familie befindet. Mit seinen Schilderungen über die Zeit des Nationalsozialismus möchte der Zeitzeuge vor allem auch junge Leute erreichen und damit die Geschichte lebendig halten.

Kelheim