Polizei
Zu Schulbeginn gilt besondere Aufmerksamkeit im Verkehr!

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 5:34 Uhr
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Am Dienstag, 12. September, ist es wieder soweit: Die Sommerferien in Bayern sind zu Ende und die Schüler starten wieder in ein neues Schuljahr.

LANDKREIS REGENSBURG Insbesondere für die Erstklässler beginnt ein völlig neuer und aufregender Lebensabschnitt. Der Weg zur Schule ist für sie auch eine neue Erfahrung und oftmals sind sie auch hier "Anfänger". Die Polizei der Oberpfalz hat deshalb auch in diesem Jahr auf die Schüler und die weiteren Verkehrsteilnehmer ein besonderes Augenmerk. Sie wird vor allem die Einhaltung der Geschwindigkeit, sowie die Gurtanlege-, Kindersicherungs- und Helmtragepflicht überwachen. Die Polizeikontrollen werden gezielt in dem Bereich von Schulen, Kindergärten und auch stark frequentierten Schulwegen stattfinden.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz rät den Eltern und Kindern:

Wichtig ist, dass man bereits vor dem ersten Schultag den zukünftigen Schulweg mit den Kleinen erkundet. So kann man seinem Kind das richtige Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr und auch die Gefahrenbereiche zeigen. Straßen sollten immer an Ampelanlagen, Fußgängerüberwegen oder in Bereichen, welche durch Schulweghelfer abgesichert sind, überquert werden. Ist dies nicht möglich, sollten Kinder angewiesen werden, nicht hinter Hindernissen wie zum Beispiel geparkten Fahrzeugen oder im Kurvenbereich auf die Fahrbahn zu treten, um diese hier zu überqueren.

Um Zeitdruck zu verhindern, sollte man die Kinder rechtzeitig losschicken. Zeitdruck mindert die Aufmerksamkeit der Kinder im Straßenverkehr und erhöht somit das Unfallrisiko. Der Schulranzen und die Kleidung sollten auffällig und hell sein, um die Wahrnehmbarkeit zu erhöhen. Reflektierende Elemente auf dem Ranzen oder der Kleidung helfen den Verkehrsteilnehmern zudem die Kinder rechtzeitig zu erkennen. Auch wenn es schwer ist im Handyzeitalter auf das Mobiltelefon zu verzichten: Die Handys der Schulkinder haben auf dem Schulweg nichts in deren Hand verloren. Durch die Nutzung des Telefons werden die Kinder vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, was eine zusätzliche Gefahrenquelle beinhaltet. Das Mobiltelefon sollte auf dem Schulweg im Schulranzen bleiben.

Besonderer Blick auf die Sicherungseinrichtungen

Wenn das Kind mit dem Auto zur Schule gebracht oder von dort abgeholt wird, sollte es selbstverständlich sein, dass es auf die vorschriftsmäßige Sicherung von ihm und den Mitfahrern achten. Die Polizei überwacht in den ersten Schultagen an stark befahrenen Schulwegen, sowie vor Schulen und Kindergärten verstärkt die Gurtanlegepflicht. Obwohl hinreichend belegt ist, dass der Sicherheitsgurt eine wichtige Schutzwirkung darstellt, zeigt die Unfallstatistik immer wieder, dass viele Verkehrsteilnehmer Gurtmuffel sind und diesen nicht anlegen. Im Jahr 2016 hatten bayernweit von 306 tödlich verunglückten Personen in Pkws 60 ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt.

Die Fahrzeugführer tragen Verantwortung für sich und ihre Mitfahrer. Wenn man Kinder an Bord hat, ist es Aufgabe, diese vorschriftsmäßig zu sichern. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz kam im Jahr 2016 glücklicherweise kein Kind zu Tode, das nicht mit der vorgeschriebenen Rückhaltevorrichtung im Pkw gesichert war. Jedoch wurde im Jahr 2015 ein Kind bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt, da es nicht ordnungsgemäß gesichert war.

Verhaltenstipps für die Verkehrsteilnehmer Man sollte vor allem in Wohngebieten, auf Schulwegen, an Haltestellen und im Bereich von Schulen und Kindergärten langsam fahren. Hier gilt die Devise: "Fuß vom Gas". Selbst als Fußgänger oder Fahrradfahrer sollte man den Kindern ein gutes Vorbild sein. Die vorgesehen Ampelanlagen und Fußgänger-/Radüberwegen sind dafür da um genutzt zu werden, wenn die Straßenseite gewechselt wird. Die Straße sollte nicht bei "Ampel rot" überquert werden. Kinder übernehmen falsche und auch gefährliche Verhaltensweisen!

Auch die speziellen Regelungen an Bushaltestellen sind zu beachten: Bushaltestellen sind keine Spielplätze! Niemals vor oder hinter dem haltenden Bus die Straße überqueren, sondern warten bis der Bus die Haltestelle passiert hat. Beim Aussteigen auf vorbeifahrende Radfahrer und vorbeigehende Fußgänger achten. An den Haltestellen nicht drängeln und auf ausreichend Abstand zum heranfahrenden Bus achten. Das richtige Verhalten beim Ein-und Aussteigen an Schulbushaltestellen kann vorher mit dem Kind besprochen und geübt werden. Jedoch heißt es nicht nur für die Schüler an den Bushaltestellen "Vorsicht". Jeder Verkehrsteilnehmer ist aufgerufen, dort –besonders jetzt zu Schulbeginn – aufmerksam zu sein. Auch hier gilt: "Fuß vom Gas" und aufmerksam am Straßenverkehr teilnehmen. Die Dienststellen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz haben die Schulwege in der Zeit von Dienstag bis Freitag, 12. bis 29. September, besonders im Fokus.

Unfallgeschehen auf dem Schulweg Die jährliche Bilanz der Schulwegunfälle zeigt, wie wichtig es ist, Kinder mit ihrem Schulweg vertraut zu machen und altersgemäß an eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr heranzuführen. Im Schuljahr 2016/2017 ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz 41 Schulwegunfälle. Dabei erlitten insgesamt 45 Schüler Verletzungen. In acht Fällen führten die Unfälle auch zu schweren Verletzungen. Glücklicherweise gab es in den vergangen Schuljahren keine ums Leben gekommenen Schüler. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang von 16 Unfällen, auch die Anzahl der verletzten Kinder reduzierte sich um 22. Jedoch ist ein leichter Anstieg bei den schwer verletzten Kindern zu verzeichnen. Hier stieg die Anzahl um zwei auf insgesamt acht Schwerverletzte.

Maßnahmen und Anstrengungen für sichere Schulwege waren ein wichtiger Baustein im Aufgabenkatalog der Oberpfälzer Polizei und werden es weiterhin bleiben.

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