Halt für Eltern und kleine Kämpfernaturen
Zehnjähriges Jubiläum: Sozialmedizinische Nachsorge von 'FLIKA' begleitete über 225 Familien

12.09.2017 | Stand 28.07.2023, 11:19 Uhr
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Wenn der Start ins Leben komplizierter verläuft als gedacht, sind sie für Eltern und ihre Neugeborenen da: die Mitarbeiter des sozialmedizinischen Dienstes des Fördervereins der Kinderklinik am Klinikum St. Marien Amberg, kurz "FLIKA".

AMBERG Seit mittlerweile zehn Jahren versorgt das Team aus Kinderärzten und Kinder(-intensiv-)krankenschwestern Familien mit Frühgeborenen. Aber auch Eltern, deren Kinder Schicksalsschläge wie einen schweren Unfall oder eine lebensbedrohliche oder chronische Erkrankung bewältigen müssen, finden hier Halt.

"Wir unterstützen Familien dabei, sich in ihrer veränderten Lebenssituation zurechtzufinden. Diese geht ganz oft mit sozialen, psychischen und finanziellen Belastungen einher“, erklärt Lisa Wendl-Reiß. Sie ist Leiterin des Dienstes und Mitbegründer des Projekts, das unter der Schirmherrschaft von " steht. Ziel sei es dabei, den Übergang zwischen Krankenhaus und Alltag so sanft wie möglich zu gestalten. Dafür kommt das Team der sozialmedizinischen Nachsorge direkt zu den Familien nach Hause – und das bis zu zwölf Wochen lang. In dieser Zeit erhalten die Eltern emotionale aber vor allem praktische Hilfe: Anstehende Therapien und Arzttherapien werden optimal aufeinander abgestimmt, die richtigen Handgriffe bei der Pflege eingeübt und Kontakte zu den Helfern und Leistungserbringern hergestellt. Die Leistungen können vom betreuenden Haus- oder Kinderarzt und den Klinikärzten aus medizinischen Gründen bis zu sechs Wochen nach der Entlassung des Kindes aus dem Krankenhaus oder im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation verordnet werden.

Angefangen hatte alles im Jahr 2005: Als Herzensprojekt der Mitarbeiter des Klinikums, die die Familien in ihrer Not nicht alleine lassen wollte. Aus dem Ehrenamt wurde 2007 dann die offizielle sozialmedizinische Nachsorge, weiß Dr. Alexander Schnelke, der Leitende Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum St. Marien Amberg. "Da die Vergütung durch die Krankenkassen die Kosten und notwendigen Anschaffungen aber bei weitem nicht deckte – hat sich 'FLIKA' dem Projekt angenommen“, so "FLIKA"-Vorsitzende Margit Meier. Durch Spenden und Sponsoring unterstützt ihr Verein die Nachsorgeeinrichtung. Das Klinikum St. Marien stellt Räumlichkeiten, Büroausstattung und die Arbeitskraft und -zeit einzelner Mitarbeiter unentgeltlich zur Verfügung. "Dank dieser Unterstützung können wir garantieren, dass jeder Spenden-Cent den Kindern und ihren Familien zugutekommt", so Dr. Schnelke weiter.

225 Familien konnte das Team der sozialmedizinischen Nachsorge dank der Unterstützung von "FLIKA" mittlerweile betreuen und hat dabei mehr als 82.000 Kilometer Fahrstrecke zurückgelegt. Abgerundet wird das Angebot seit einiger Zeit durch Harl.e.kin Amberg. Ein Betreuungsangebot für Familien mit früh- und risikogeborenen Kindern im Übergang von der Kinderklinik nach Hause.

Schwandorf