Deutschlandpremiere des Cirque de Soleil mit "Kooza" in München
Zauberfantasien und vollendete Akrobatik

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:28 Uhr
Axel Effner
−Foto: Foto: Matt Beard, Costumes: Marie-Chantale Vaillancourt ©2012 Cirque du Soleil

Mit Akrobatik in höchster Meisterschaft, einer magischen Traumwelt im Stile von Alice im Wunderland, verrückter Clownerie und bildkräftigen Szenerien verzauberte der Cirque de Soleil bei der Deutschlandpremiere des neuen Programms "Kooza" in München das Publikum. Sogar Schauspieler Götz Otto stand für eine Einlage auf der Bühne.

MÜNCHEN Mit rund 80 Millionen US-Dollar gehört "Kooza" zu den teuersten Produktionen des Cirque de Soleil aus Kanada, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiern kann und inzwischen rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Rund drei Jahre haben die Produzenten an der Show von "Kooza" gefeilt, die seit der Premiere 2007 rund vier Millionen Menschen in 31 Städten gesehen haben.

Für die rund 175 Kostüme und 160 Hüte ließ sich Designerin Marie-Chantale Vailloncourt vom Bilderroman, Gustav Klimt, Filmen über Zeitreisen und Endzeitstorys wie Mad Max sowie Kinderbuchillustrationen und Mode aus Indien und Osteuropa inspirieren. Der phantastische Look der Show erinnert an eine Mischung aus Alice im Wunderland, Baron Münchhausen und der Zauberer von Oz.

Mit "Kooza" kehrt der Cirque de Soleil wieder zu seinen eigenen Ursprüngen zurück, in dem er die hohe Schule der Akrobatik und die Kunst der Clowns in neuer Dimension vereint. Der Titel geht auf das Sanskrit-Wort "Koza" zurück. Es bedeutet Kiste, Schatz oder Box. Genauso startet auch das Programm mit einem Schachtelteufel, der als "Trickster" aus der Box entspringt und mit seinem magischen Stab alles im "Königreich der Narren" verzaubert.

Figuren voller Symbolik und vollende Akrobatik

Ihm gegenüber steht der unschuldige, zaghafte Einzelgänger, der auf seinem Weg zu seinem Platz in der Welt und zur eigenen Kraft staunend Bekanntschaft mit komischen, unheimlichen und bösen Gestalten macht. Beide Figuren führen ebenso wie die Gestalten des Königs, der verrückte Hund, die Clowns oder der im unterirdischen Reich der Technik beheimatete, an einen Tiefseetaucher mit leuchtenden Augen erinnernde Heimloss wie ein roter Faden durch das Programm.

Immer wieder aufs Neue verstand es der Cirque de Soleil, die rund 2.600 Zuschauer in zehn atemberaubendern Nummern zu verzaubern, die höchste Körperbeherrschung, Artistik, Balance, Mut und Geschicklichkeit vereinen. Keine Frage: Hier sind die weltbesten Künstler der Artistik zu sehen. Etwa wenn sich die Mitglieder der Gruppe zu Körperpyramiden erheben oder von weit oben in ein Stofftuch stürzen. Akrobatische Höchstleistungen zeigen auch Artisten auf der Wippe, balancierend auf dem Einrad, beim Hochseilakt und dem Solotrapez oder einem aus acht übereinander gestapelten Stühlen und einem Podest errichteten sieben Meter hohen Turm.Charivari

Schlangenfrauen und Totentanz

Drei Schlangenfrauen schufen mit ihrer nicht für möglich gehaltenen Kunst der Kontorsion Tableaus von skulpturaler Schönheit und Eleganz. Auf eindringliche Weise vereinte eine der weltbesten Reifen-Artistinnen Bewegungsfluss, Geschicklichkeit, Balance und Körperbeherschung. Mad Max ließ grüssen bei dem in luftiger Höhe schnell rotierenden Todesrad mit zwei Akrobaten im Teufels-Look, deren Vorführungen die Zuschauer immer wieder den Atem anhalten ließen. Fantasievoll und farbenprächtig zeigte sich der Cirque de Soleil auch beim Totentanz der Gerippe, den live gespielten Musikeinlagen, den Beleuchtungseffekten und dem von beweglichen Paravents verhüllten zentralen Turm, dem  Bataclan.

Eine gute Figur machte auch Hollywood-Schauspieler Götz Otto, der sich bei einer Clownerie unversehends auf der Bühne wiederfand. Ebenso gesehen wurden bei der Premierenvorstellung in der Zeltstadt des Cirque des Soleil in München Moderator Daniel Aminati, DJane Giulia Siegel und Schauspielerin Anja Kling.

Seine Show "Kooza" zeigt der Cirque de Soleil noch bis zum 2. März in München und ab 6. November in Düsseldorf.

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