Neue Richtlinie könnte Arbeitsplätze bei Pöschl-Tabak gefährden
Wollen die Bürokraten unseren Schnupftabak verbieten?

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:03 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Aus Brüssel kommt so einiges, oftmals auch nichts Gutes. Einen regelrechten Schmarrn, um es mal bayerisch auszudrücken, haben die EU-Bürokraten offenbar jetzt wieder vor.

LANDSHUT Offensichtlich plant die EU-Kommission, Aromen und Zusatzstoffe im Tabak, wie zum Beispiel Menthol, zu verbieten. Der wiederum ist aber essenziell wichtig für die Herstellung des Schnupftabaks. „Das ist ungefähr so, als würde man verlangen, Bier ohne Hopfen zu brauen“, war von der Pressestelle von Pöschl Tabak zu hören. Doch es könnte sogar noch schlimmer kommen: „Es wird sogar überlegt, Schnupf- und Kautabak generell zu verbieten“, so Pöschl-Geschäftsführer Patrick Engels. Lustig ist das nicht, was an Informationen aus Brüssel nach Deutschland dringt. Denn in der Region Landshut sind massiv Arbeitsplätze bedroht.

Pöschl Tabak in Geisenhausen ist der weltweit größte Produzent von Schnupftabak, hergestellt wird hier unter anderem die bekannte „Gletscherprise“. Was mittlerweile seit über 500 Jahren durch die Nasen wandert, könnte jetzt aber ganz schnell ein Ende haben. Ebenso die Produktion von Kautabak, der auch zum Pöschl-Sortiment gehört wie Pfeifentabak mit Aromen. Dann nämlich, wenn die neuen Tabakproduktionsrichtlinien, die derzeit abgesteckt werden, dem Nikotinvergnügen ein jähes Ende bereiten.

Ende des Jahres soll ein erster Entwurf der neuen Richtlinie bekannt gemacht werden. Man wisse derzeit nicht wirklich, was geplant sei, so Engels.

Offenbar gebe es aber einige Verantwortliche, die einen regelrechten „Kreuzzug“ gegen Tabak-Produkte führen würden. So viel sei durchgesickert. Bei Pöschl ist man auf alle Fälle alarmiert. „Sollte das Verbot kommen, dann hätten wir ein massives Problem. Das wäre ein Fiasko“, so Engels. Hinnehmen wolle man das nicht so einfach. Sollte restriktivere Vorschriften kommen, dann wolle man die Bevölkerung alarmieren, plane Aktionen. Es könne doch nicht sein, so Engels, dass man von Brüssel aus in die bayerische Tradition eingreife und den Schnupftabak verbiete. Selbst wenn nur das Verbot der Zusatzstoffe wie Menthol durchgesetzt würde, käme das einem Verbot „durch die Hintertür“ gleich, so Engels. Bei Pöschl Tabak in Geisenhausen arbeiten rund 400 Menschen aus der Region. Ein großer Teil der Arbeitsplätze wäre wohl gefährdet.

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