Mountainbikern fehlt ein legaler Parcours
"Wir wollen einen Dirtpark!"

06.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:56 Uhr

Landshuts Mountainbiker und BMXer müssen sich illegal im Wald herumtreiben. Denn den Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlt schlichtweg eine genehmigte Trainingsstrecke.

LANDSHUT Der Pachtvertrag des vormaligen Geländes in Auloh ist vergangenes Jahr ausgelaufen und die ehemalige Mirlach-Tennishalle wurde inzwischen abgerissen. Und auch ihre „Dirt-Line“ in der Wolfgang­siedlung gibt’s seit kurzem nicht mehr. Deshalb haben sich die jungen Sportler in Eigenregie in den Isarauen einen sogenannten „Dirtpark“ geschaffen – eine Fahrradstrecke mit Wellen, Steilkurven und Sprüngen, die komplett aus lehmiger Erde gebaut wird.

Doch diese „Isar Trails“ stehen kurz vor dem Aus. „Das Forstamt Freising möchte die Strecke abreißen, da sie gegen geltendes Recht verstößt“, sagt Elias Kleine-Tebbe, Vorsitzender des Landshuter Pedal Teams e.V. (LAPT e.V.), das 2005 gegründet wurde. Der Mountainbike-Verein hat sich den Bau und die Betreuung eines eigenen Dirtparks auf die Fahne geschrieben, ist aber momentan hilflos, „weil wir kein Grundstück haben“, fügt Vereinsmitglied Christoph Spath an.

Seit drei Jahren haben die Vereinsmitglieder die „Isar Trails“ professionell ausgebaut, doch jetzt droht ein rasches Ende. Kleine-Tebbe: „Zum Glück konnte Bürgermeister Keyßner ein Treffen mit allen Interessengruppen im Januar anregen. Hoffentlich finden wir dann eine Lösung.“ Schließlich wünschen sich die Mountainbiker eine Lösung für die Zukunft.

„Eigentlich brauchen wir nur Grund und Boden, um den Rest würden wir uns selbst kümmern“, sagt der 24-jährige Student zum Wochenblatt. Schließlich umfasse die Landshuter Bike-Szene circa 150 Aktive, rund 50 junge Sportler würden den harten Kern bilden. „Wir errichten den Dirtpark, halten ihn in Schuss und kümmern uns um die Pflege der Anlage und den ganzen Rest.“ Denn in der relativ kleinen Szene herrsche ein sehr großer Zusammenhalt. Kleine-Tebbe: „Wir leben den Sport mit Leib und Seele.“

Neidisch schauen die Biker, die überwiegend zwischen 12 und 30 Jahre alt sind, in die Umgebung: In Regensburg und München gibt es bereits ebenso Dirtparks wie in Freising, Wartenberg und Ergoldsbach in der näheren Umgebung. Elias Kleine-Tebbe: „Für uns wäre es klasse, wenn wir hier in Landshut auch einen eigenen Dirtpark hätten.“

Deshalb haben sich die Zweirad-Künstler auch zu einer Unterschriftenaktion aufgeschwungen: In wenigen Tagen konnte man bereits über 600 Unterstützer verbuchen. Derzeit würden sich die Mountainbiker und BMXer am Skatepark treffen. „Die Anlage ist aber zu klein für Biker und Skater“, sagt Christoph Spath. Dies sei keine echte, dauerhafte Lösung. Elias Kleine-Tebbe fügt an: „Die Rampen im Skatepark sind zu klein für Fahrräder und es gibt oft Konflikte mit den Skatern, weil der Platz einfach zu klein ist. Wir wollen endlich einen Dirtpark.“

Darum setzen die Sportler ihre Hoffnung nun in das Januar-Treffen mit Stadt und Forstamt. Elias Kleine-Tebbe: „Vielleicht finden wir eine Lösung, mit der alle leben können.“ Wer sich über das Landshuter Pedal Team (LAPT) informieren oder Kontakt aufnehmen will, kann dies über die Facebook-Seite des Verein tun. Einfach über Facebook LAPT suchen.

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