Pirat Alois Lichtmannecker aus Adlkofen zum Berliner Wahlerfolg
Wir sind völlig aus dem Häuschen”

05.07.2017 | Stand 26.07.2023, 14:09 Uhr
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Sie waren die Sensation der Berlin-Wahl am letzten Sonntag. Mit kaum für möglich gehaltenen 8,9 Prozent düpierten die Piraten die etablierten Parteien und schafften mit Pauken und Trompeten den Sprung ins Abgeordnetenhaus.

LANDSHUT/BERLIN Doch wer ist das eigentlich, die Piratenpartei? Wir sprachen mit Alois Lichtmannecker aus Adlkofen, dem politischen Geschäftsführer der Piraten in Bayern.

Wochenblatt: Herr Lichtmannecker, was sagen Sie zum Berlin-Erfolg?

Lichtmannecker: Ein großartiges Ergebnis, das niemand noch vor zwei Wochen für möglich gehalten hätte. Alle bayerischen Bezirke und natürlich auch wir sind völlig aus dem Häuschen!

WB: Was bedeutet dies nun aus Piraten-Sicht für Bayern und auch für Landshut?

Lichtmannecker: Für Landshut und für Bayern bedeutet dies einen enormen Bekanntheitsschub, was natürlich auch der Mitgliederentwicklung zugute kommt. Wir werden endlich von einer größeren Masse ernst genommen.

WB: Erwarten Sie sich durch den Erfolg in der Hauptstadt mehr Aufmerksamkeit für das derzeit in Bayern laufende Volksbegehren gegen Studiengebühren?

Lichtmannecker: Ich denke schon, dass sich das positiv auf das Volksbegehren auswirkt. Wer Interesse hat und keinem Piraten über den Weg läuft, kann sich die Unterschriftenblätter unter http://volksbegehren-studiengebuehren.de herunterladen.

WB: Welche weiteren Ziele verfolgt Ihre Partei neben der Abschaffung der Studiengebühren?

Lichtmannecker: Wir fordern mehr Transparenz in Städten und Bezirken, aus diesem Grund werden wir in Bayern in naher Zukunft versuchen, Satzungen zur Informationsfreiheit durchzubringen. Dies soll Bürgern Einsicht in die Akten der öffentlichen Verwaltung ermöglichen. Außerdem arbeiten wir an einer Verbesserung der Privatsphäre der Bürger, an der Reform des Patent- und Urheberrechts, am Verbot der Patentierung auf Tiere und Pflanzen und noch an unzähligen weiteren Dingen.

WB: Da haben Sie sich ja einiges vorgenommen. Können Sie kurz und prägnant das Programm der Piraten zusammenfassen?

Lichtmannecker: Die Piratenpartei setzt sich für die Belange der Bürger ein, welche in den letzten Jahren negativ oder stiefmütterlich behandelt wurden, insbesondere bei den Bürgerrechten, der Überwachung und dem Internet.

WB: Und wie stellen Sie sich Ihre persönliche Zukunft bei der Partei vor?

Lichtmannecker: Ich habe vor, am 30. Oktober zum Vorstand von Niederbayern gewählt zu werden und 2013 entweder für den Bundes- oder Landtag zu kandidieren. Alles weitere steht in den Sternen.

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