Unabhängige Bürger Beratzhausen
„Wir müssen unsere Zukunft in die Hand nehmen!“

07.01.2018 | Stand 24.07.2023, 12:39 Uhr
−Foto: Foto: Unabhängige Bürger Beratzhausen

Bei ihrer traditionellen öffentlichen Mitgliederversammlung am Dreikönigstag haben die Unabhängigen Bürger Beratzhausen die Kommunalpolitik des vergangenen Jahres in den Blick genommen.

BERATZHAUSEN In einem nachdenklichen Einstieg würdigte der Vorsitzende Michael Eibl die aktuelle Landkreisbroschüre „Daheim im Landkreis“, in der Landrätin Tanja Schweiger den lebenswerten Landkreis stimmungsvoll, aber auch mit klaren Zahlen und Fakten präsentiere. Die Landrätin habe in den vergangenen Jahren sehr viel geleistet und unter anderen über 70 Hektar Tauschflächen erworben, um für anstehende Infrastrukturmaßnahmen vorbereitet zu sein, konnte Kreisrat Alois Dürr bestätigen. Da wirke es geradezu „lächerlich“, wenn ihr eine Minderheit der CSU-Kreistagsfraktion die aktuelle Verkehrssituation anlasten wolle, weil CSU-Landräte mit eigener Gestaltungsmehrheit dieses Problem jahrzehntelang nicht lösen konnten. Zudem spreche die Landrätin zum ersten Mal „mit der Stadt auf Augenhöhe“, so Eibl.

Gleichzeitig erschien in Beratzhausen das Buch der Archivpflegerin Inge Molle mit dem Titel „…in Beratzhausen dahoam“. Auch hier werden vorbildlich unsere Heimat und unsere Werte in den Mittelpunkt gestellt. „Dies sind die Grundlagen für eine solide und ehrliche Kommunalpolitik,“ so Eibl. Beratzhausen sei der „schönste Ort im Landkreis“ und seit fast zehn Jahren werden diese Werte „durch unseren Bürgermeister durch unglaubliche Aktionen“ missachtet. „Dies wirft unseren wunderbaren Ort weit zurück.“ Belegt sei dies im vergangenen Jahr durch den Bericht des Bayerischen kommunalen Prüfungsverband worden, der über 30 teils gravierende Mängel festgestellt habe. Die UB haben im Frühjahr bereits mit zwei öffentlichen Fraktionssitzungen die Öffentlichkeit über die „gravierenden Fehler bei der Abrechnung des neuen Klärwerkes“ informiert. Darüber hinaus habe man aufgezeigt, warum das Wiendlgelände seit Jahren brach liegt. Hier lägen Fehler des Bürgermeisters bei der Beurkundung vor. Alle sechs Fraktionen haben ihn bei einem Gespräch mit dem Rechtsanwalt unterstützt, um eine Lösung zu finden. Nach sieben Jahren intensiven Auseinandersetzungen haben die UB den Wiedereinstieg in die Städtebauförderung erreicht. „Was bewegt einen Bürgermeister, unser wichtigstes Förderprogramm einfach zu ignorieren?“ Großes Lob zollte Eibl dem gesamten Gemeinderat, der sich seit einem halben Jahr mit den sechs Fraktionen vor jeder Sitzung ohne Bürgermeister zu einer eigenen Vorbereitungssitzung treffe, jeden Tagesordnungspunkt inhaltlich aufbereite und Beschlussvorlagen formuliere. „So etwas hat es in ganz Bayern noch nicht gegeben!“ Dabei habe man vor allem die Mängel aus dem Prüfungsbericht abgearbeitet, „weil der Bürgermeister hierzu entweder keine Beschlussvorlagen hatte oder wollte, dass der Gemeinderat die Mängel einfach zur Kenntnis nimmt. Es ist unglaublich, dass man einen Bürgermeister dazu zwingen muss, die Kassenprüfungen regelmäßig vorzunehmen oder ein Klärwerk ordentlich abzurechnen!“ 20 Gemeinderäte und ehrenamtliche Referenten übten sachlich Kritik, aber sie wollen dem Bürgermeister helfen. Das Landratsamt unterstützt die Gemeinde mit klaren Forderungen und Terminvorgaben. Die mehrstündigen Vorbereitungssitzungen finden im „Wasserhäusl“ der Pexmühle statt (Foto). Eibl dankte dem Gastgeber Georg Fromm, der regelmäßig auch für die Bewirtung sorge. Fromm erhielt von der Versammlung noch zusätzliche Anerkennung, weil er als ehrenamtlicher Baureferent gemeinsam mit dem zweiten Bürgermeister Martin Tischler täglich mehrere Stunden in der Gemeinde unterwegs sei, um bauliche Mängel festzustellen und um die Verwaltung bei deren Bewältigung zu unterstützen. Alle Punkte werden dem Bürgermeister und der Bauverwaltung vorgetragen und dort abgestimmt. Michael Landfried zeigte die Sorgen der Bürger bei der Kanal- und Straßenabrechnung in den Ortsteilen auf.

Mit vorgelebter Heimatliebe wollen die UB viele Bürger gewinnen, sich auch in einer schwierigen Zeit für ihre Heimatgemeinde einzusetzen. „Es ist unser Ort, wir müssen unsere Zukunft in die Hand nehmen!“

Regensburg