Stagnation am Arbeitsmarkt
Winter-Arbeitslosigkeit und verhaltene Konjunkturaussichten

02.03.2020 | Stand 01.08.2023, 14:41 Uhr
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Im Berichtsmonat Februar 2020 sind im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – 9.789 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 129 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 80 oder 0,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,8 Prozent.

Regensburg. Dazu Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg: „Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Der Arbeitsmarkt zeigt sich vor dem Hintergrund einer verhaltenen konjunkturellen Entwicklung insgesamt robust, wobei wir im Vergleich zum Vorjahr mehr Arbeitslose zählen. Wie aus den Außenhandelszahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht, verbucht die bayerische Wirtschaft 2019 erstmals seit Jahrzehnten ein Außenhandelsdefizit. Da die Arbeitsmarktregion Regensburg stark vom Export abhängig ist, sind die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt noch nicht absehbar. Bleibt abzuwarten, in wie weit die übliche Frühjahrsbelebung in den nächsten Monaten den Arbeitsmarkt beeinflusst. Erste Auswertungen zum Ausbildungsmarkt belegen, dass sich die Situation für Betriebe bei der Nachwuchskräftegewinnung nicht verbessern wird. Dies bedeutet, dass es wieder deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber geben wird. Daher sollten alle ausbildenden Unternehmen so bald wie möglich die Ausbildungsverträge zum Abschluss bringen. Das schafft Sicherheit für beide Vertragspartner.“

Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind aktuell 9.789 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 129 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 80 oder 0,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. So sind in der Altersklasse von 15 bis 25 Jahren 942 junge Menschen arbeitslos. Das sind 14 Betroffene oder 1,5 Prozent mehr als im Januar, aber 36 oder 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Deren Anteil am Bestand beträgt 9,6 Prozent. Bei den 15- bis 20-Jährigen sind 175 Jugendliche in Arbeitslosigkeit. Das sind 25 Meldungen oder 16,7 Prozent mehr als im Vormonat und 19 oder 12,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deren Anteil am Bestand liegt bei 1,8 Prozent. Bei den Älteren ab 50 Jahren sind 3.450 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 52 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 116 oder 3,5 Prozent mehr als im Februar 2019. Deren Anteil am Bestand beträgt 35,2 Prozent. Die Gruppe ab 55 Jahren umfasst 2.281 Arbeitslose. Das sind 57 Betroffene oder 2,4 Prozent weniger als vor einem Monat, jedoch 90 oder 4,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Deren Anteil am Bestand liegt bei 23,3 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei schwerbehinderten Arbeitslosen. Diese Gruppe umfasst aktuell 826 Arbeitslose. Das sind 23 Personen oder 2,7 Prozent weniger als im Januar, jedoch 73 oder 9,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deren Anteil am Bestand beträgt 8,4 Prozent. Gesunken ist die Arbeitslosigkeit von Männer und Frauen ausländischer Herkunft. Diese Gruppe umfasst derzeit 2.857 Arbeitslose. Das sind 105 Betroffene oder 3,5 Prozent weniger als im Vormonat und 37 oder 1,3 Prozent weniger als im Februar letzten Jahres. Deren Anteil am Bestand liegt bei 29,2 Prozent.

Verhältnis Zu- und Abgänge

Im Berichtsmonat haben sich 2.953 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Das sind 1.402 Meldungen oder 32,2 Prozent weniger als vor einem Monat und 90 oder 3,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gleiches taten in den ersten beiden Monaten des Jahres 7.308 Personen. Das sind 128 Zugänge oder 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen diejenigen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. So haben sich im Berichtsmonat 3.083 Männer und Frauen abgemeldet. Das sind 981 Abgänge oder 46,7 Prozent mehr als im Vormonat, aber zwei oder 0,1 Prozent weniger als im Februar letzten Jahres. Seit Jahresbeginn haben sich 5.185 Menschen abgemeldet. Das sind 183 Abgänge oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Arbeitslosenquoten stabil

Im Agenturbezirk Regensburg beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 2,8 Prozent. Das entspricht dem Wert des Vormonats wie auch dem Wert des Februars letzten Jahres. Ähnliches zeigen die Trends der unterschiedlichen Arbeitslosengruppen. So beträgt die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 25-Jährigen aktuell 2,3 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte über Vormonat, jedoch 0,1 unter dem Wert des Februar 2019. Bei den 15- bis 20-Jährigen beträgt die Quote 1,4 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und auch 0,2 über dem Wert des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote der Älteren von 50 bis 65 Jahren liegt derzeit bei 3,0 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats. In der Gruppe von 55 bis 65 Jahren beträgt die Arbeitslosenquote 3,4 Prozent und liegt damit auch 0,1 Prozentpunkte unter Vormonatsniveau und auch exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats.

Gemeldeter Stellenbestand rückläufig

Im Berichtsmonat haben die Arbeitgeber im Agenturbezirk Regensburg 1.407 Stellen gemeldet. Das sind 526 Angebote oder 59,7 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 254 oder 15,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn gingen 2.288 Stellenmeldungen ein. Das sind 486 Ausschreibungen oder 17,5 Prozent weniger als in den ersten beiden Monaten letzten Jahres. Mit 6.122 offenen Stellen umfasst der Bestand 277 Meldungen oder 4,7 Prozent mehr als im Vormonat und 127 oder 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Unterbeschäftigung

Unter dem Begriff der Unterbeschäftigung werden grundsätzlich zwei Gruppen summiert: Zum einen die Arbeitslosen, zum anderen diejenigen, die nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit sind auch alle die Personen erfasst, die im Sinne des Sozialgesetzbuches nicht als arbeitslos gelten oder in einem arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus zu sehen sind. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die sich in Weiterbildung oder Altersteilzeit befinden, aber auch Selbständige, die Existenzgründerzuschuss erhalten. Beim Ausweisen der Unterbeschäftigung geht es um die transparente Darstellung der tatsächlichen Beschäftigungssituation. Dazu die aktuelle Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wie folgt: Im Berichtsmonat sind 9.789 Menschen arbeitslos. Dazu kommen weitere 4.249 Personen in Unterbeschäftigung. Damit gelten insgesamt 14.038 Männer und Frauen als unterbeschäftigt. Das sind 190 Meldungen oder 1,4 Prozent mehr als vor einem Monat und 217 oder 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mit 3,9 Prozent liegt die aktuelle Unterbeschäftigungsquote exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats.

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