Geisenhausener Behindertenradsportler in Topform
Winkler Vize-Weltmeister im Straßenrennen

05.07.2017 | Stand 26.07.2023, 13:18 Uhr
−Foto: Foto: lw

Bei der Behindertenradsportweltmeisterschaft am vergangenen Wochenende schlug die große Stunde für den Geisenhausener Behindertensportler Erich Winkler. Der eigentlich als Zeitfahrspezialist geltende Rennfahrer war mit der Absicht angereist, zumindest eine Medaille zu gewinnen.

ROSKILDE/GEISENHAUSEN Beim Einzelzeitfahren über 15,2 km auf einer welligen und kurvenreichen Strecke standen die Prognosen gut, dennoch musste sich Winkler am Ende  wieder einmal mit dem 4. Platz begnügen. Der Spanier Juan Mendez holte mit 15 Sek. Vorsprung den 3. Platz. Den Titel holte der Topfavorit Michael Teuber vor dem Engländer Mark Colbourne.

Beim darauffolgenden Straßenrennen über 61 km war dann die gesamte Weltelite der Klassen C1 – 3 mit 57 Sportlern am Start. Das deutsche Team erwartete ein schnelles, aber auch sehr gefährliches Rennen. Dies zeigte sich schon etwa 5 Kilometer nach dem Start, als bei Positionskämpfen im Feld durch einen Sturz eine erste Selektion stattfand und auch noch vor dem Ende der ersten Runde auf der breiten Zielgeraden, als wieder einige Rennfahrer zu Boden gingen. Daraufhin wurde das Tempo enorm verschärft, so dass einige Fahrer den Anschluss verpassten.

Erich Winkler hatte sich im Feld gut platziert und konnte die Attacken gut mitgehen, jedoch hatte er am Ende der dritten Runde in einer Kurve Kontakt mit einem Kontrahenten, der ihm mit dem Knie die Prothese aus dem Pedal schlug und er daraufhin kurz freihändig fahren musste, um die Prothese wieder ins Pedal zu stellen. Er blieb aber bei der Aktion auf dem Rad sitzen und konnte auch gleichzeitig das Loch zum Feld wieder schließen.

Als die Geschwindigkeit dann nochmals erhöht wurde und die Kräfte bei einigen Kontrahenten merklich schwanden, konnte sich Erich Winkler mit seinem Teamkollegen Michael Teuber von einigen Gegnern absetzen und es schien eine Medaille zum Greifen nah.

Teuber fuhr als erster über die Linie und Erich Winkler konnte seinen zweiten Platz mit einem sicheren Vorsprung halten. Auch der Teamkollege Pierre Senska konnte im Zielsprint der Verfolgergruppe seine Stärke ausspielen und sicherte ein rein deutsches Podium, das bisher bei Weltmeisterschaften einzigartig war.

Nach diesem großartigen Erfolg dürfte auch die Fahrkarte zu den Paralympics in London 2012 gelöst sein und der enorme Zeit- und Trainingsaufwand hat sich letztendlich ausbezahlt.

Landshut