Landkreis Mitglied in der „Danubeparks Association“
Wie kann man die Donau schützen?

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 12:20 Uhr
−Foto: Foto: Landratsamt Passau

Vertreter von Donauschutzgebieten aus neun Ländern diskutieren gemeinsam über konkrete Projekte und Ziele zum Schutz von Europas wichtigstem Strom.

PASSAU Der Landkreis Passau war jetzt Gastgeber für dieses internationale Arbeitstreffen und damit für ein Netzwerk, das in dieser Form auf dem Kontinent ohne Beispiel ist. Seit Anfang 2015 ist auch der Landkreis Mitglied in der „Danubeparks Association“, einem Verein, der Ende 2014 mit den bisherigen Netzwerkpartnern gegründet wurde, und kann damit seine Erfahrungen als Naturschutz-Pionier unter anderem mit der Bildungseinrichtung „Haus am Strom“ in die länderübergreifende Zusammenarbeit einbringen. Dies wurde beim Arbeitstreffen deutlich. Bei der Begrüßung der Teilnehmer auf Schloss Neuburg hatte Landrat Franz Meyer besonders die schon traditionelle Zusammenarbeit des Landkreises mit Oberösterreich herausgestellt.

An Donau und Inn konnten damit wichtige Impulse auch für gesamteuropäisch wichtige Schutzziele gegeben werden, so der Landrat. Und: „Die Donau ist ein europäischer Strom und daher muss sie auch europäisch geschützt werden.“ Darin liege eine große Verpflichtung der Donauregionen, der sich der Landkreis Passau gerade auch mit der Mitgliedschaft in der „Danubeparks Association“ stelle.

Bei dem Treffen im Landkreis Passau ging es darum, ein gemeinsames Projekt für die Donau zu finden, an dem alle beiteiligten Schutzgebietsverwaltungen mitarbeiten können und das die Donau als Verbindungselement für Lebensräume an Land und im Wasser stärken soll. Im neuen Donauprogramm der EU-Förderperiode 2014-2020 bietet sich die Möglichkeit, Kooperationsprojekte entlang der Donau zu initiieren. Der Workshop, der im Haus am Strom in Jochenstein stattfand, diente dazu, Projektziele für Inseln, trockene Landlebensräume und Auwälder zu formulieren, Partnerschaften zwischen den Vereinsmitgliedern zu intensivieren und gemeinsame Kommunikationsmöglichkeiten zu diskutieren.

Bei den Exkursionen lernten die Teilnehmer daneben auch die Arbeit der Kollegen im Landkreis kennen. Dabei wurde auch deutlich, wie unterschiedlich die Strukturen der Schutzgebiete entlang der Donau sind. Während in Bayern dies als eine von vielen Aufgaben etwa der Unteren Naturschutzbehörde gesehen wird, sind Donau-Schutzgebiete in anderen europäischen Ländern zum Teil eigenständig und ähnlich wie Nationalparke organisiert. „Dieser Erfahrungsaustausch ist extrem wichtig und eine große Bereicherung für unsere Arbeit und die unserer europäischen Kollegen von Schwaben bis zur Donaumündung am Schwarzen Meer“, so Naturschutzreferentin Christiane Kotz, die zusammen mit Andreas Sperling und dem Team der Unteren Naturschutzbehörde den Workshop vorbereitet und organisiert hatte.

Welche Erwartungen hat der Landkreis, wo sieht er selbst seine Schwerpunkte innerhalb der „Danubeparks Association“? Abteilungsleiterin Susanne Bloch verweist hier besonders auf die Entwicklung von Naturtourismus-Angeboten und die Stärkung der Umweltbildungseinrichtungen durch internationale Zusammenarbeit: „Gerade hier hat der Landkreis seine Stärken.“

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