Makabres Malheur
Wie in Landshut Menschenknochen ins Landschaftsschutzgebiet kamen

11.07.2017 | Stand 25.07.2023, 2:47 Uhr
−Foto: n/a

Spielende Kinder haben im Tal Josaphat in Landshut Menschenknochen in einem Erdhaufen gefunden. Ein Anwohner sah sich falschen Vorwürfen ausgesetzt. Wie die Gebeine auf sein ehemaliges Grundstück und dann zu einem Metzger kamen, ist eine mehr als kuriose Geschichte.

LANDSHUT Im Auftrag des Naturschutzes sollte eine Ausgleichsfläche der Stadt am Tal Josaphat „neu modelliert und aufgeschüttet werden“, so Margit Urban vom Stadtgartenamt. Praktischerweise ließ man das Erdreich vom Hauptfriedhof anliefern – mit menschlichen Knochen, Grablichtern und Kleidungsresten darin!

Das vordere Grundstück an der Filsermayrstraße im Tal Josaphat hat früher einmal dem bekannten Taxiunternehmer Erich Weingärtner gehört – er verkaufte es vor Jahren mitsamt der Wegerechte an die Stadt. Für die Bewohner des Hofbergs und des Tals Josaphat immer noch das „Weingärtner-Grundstück“.

Genau deshalb sieht der 81-Jährige sich jetzt mit ungeheuerlichen Vorwürfen konfrontiert. Der Grund: In Humus- und Erdreichhaufen auf dem Landschaftsschutzgebiet fanden spielende Kinder Menschenknochen und Reste von Grablichtern. „Wie viele Leichen haben Sie eigentlich im Garten, Herr Weingärtner?“, fragte ihn kürzlich die Mitarbeiterin einer Metzgerei.

„Ich finde das unglaublich, dass Mitarbeiter der Stadt nicht darauf achten, woher sie das Erdreich beziehen. Das ist absolut geschmacklos“, so Weingärtner. Schlimm sei auch, „dass man einfach diese Schutthaufen ins Landschaftsschutzgebiet kippt, wo ich früher einen wundervollen Garten gepflegt habe."

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Hinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels hatte es geheißen, dass die Eltern die Knochen in eine Metzgerei gebracht hatten. Das ist laut Aussage der betroffenen Metzgerei nicht richtig. Der Sachverhalt war dem Wochenblatt aber so geschildert worden.

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