Sabotage an CSU-Wahlmobil:
Wer lockerte die Radmuttern?

13.09.2017 | Stand 13.09.2023, 0:20 Uhr
Stefan Brandl
−Foto: n/a

CSU schockiert: Gefahr für Leib und Leben des Fahrers – die Kripo ermittelt

PASSAU/HAUZENBERG Passaus CSU-Geschäftsführer Raimund Kneidinger ist fassungslos: „Hier hört der Spaß auf!“ Ein unbekannter Täter hat vermutlich in der Nacht von vergangenem Donnerstag auf Freitag am CSU-Wahlkampfmobil die Radmuttern gelockert und dadurch Leib und Leben des Fahrers in ernsthafte Gefahr gebracht. Kneidinger spekuliert: „Das könnte eine gezielte Sabotage gewesen sein!“

Seit 2015 ist das CSU-Wahlkampfmobil niederbayernweit im Einsatz. Vergangenen Donnerstag stand es in Raßreut bei Hauzenberg zur Wahlkampf-Veranstaltung „Lounge in the City“ mit CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer im idyllischen Veit-Hof, zu der die CSU Hauzenberg geladen hatte. Tags darauf sollte das Fahrzeug mit seinem Anhänger in Grattersdorf im Landkreis Deggendorf zum Einsatz kommen.

Über Nacht ließ die CSU ihr Wahlkampfmobil in Raßreut stehen, der ehrenamtliche Fahrer überführte es am Freitag Richtung Grattersdorf. Auf der Autobahn hörte er plötzlich ein ungewöhnliches Scheppern. Für den erfahrenen Lkw-Fahrer war sofort klar: Das müssen die Radmuttern sein! Gerade noch rechtzeitig hielt er das Fahrzeug am Randstreifen an – und bei der Kontrolle erkannte er sofort die bereits weit herausstehenden Radmuttern. Hauzenbergs CSU-Ortsvorsitzender Simon Bloch: „Ich war schockiert!“ Anzeige gegen Unbekannt wurde erstattet. Ob das CSU-Wahlkampfmobil tatsächlich gezielt sabotiert wurde oder ob sich die Radmuttern von allein gelockert haben könnten, das ermittelt nun die Kripo. CSU-Geschäftsführer Kneidinger ist skeptisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich gleich alle Radmuttern auf einmal von alleine gelöst haben sollen.“

Kneidinger hat schon etliche Wahlkämpfe mitgemacht. Aber was heuer abgeht, das hat er noch nicht erlebt. „Dass mal Wahl-Plakate angemalt werden, ist ja ganz normal. Aber dass sie wie heuer im Bundestagswahlkampf gezielt gestohlen und zertrümmert werden, das ist neu“, sagt Kneidinger. Und sollte sich der gezielte Sabotage-Akt von Hauzenberg bewahrheiten, dann habe diese Form der Attacken eine neue Dimension erreicht. Kneidinger: „Wenn einer durch solche Anschläge Leib und Leben anderer aufs Spiel setzt, dann sind die Grenzen weit überschritten.“

Passau