Teurer
Wegen Mindestlohn: Regensburg dreht an der Taxi-Preisschraube

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:09 Uhr
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Der umstrittene Mindestlohn führt in der Stadt Regensburg zu einer Erhöhung der Taxi-Beförderungskosten.

REGENSBURG Am Mittwoch berät der Finanzausschuss über einen Antrag der Taxiunternehmer, die Pauschalen, die von der Stadt festgelegt werden, zu erhöhen. Als Begründung wird der Mindestlohn angegeben, der seit 1. Januar 2015 gilt. Kritiker hatten von Anfang an ins Feld geführt, dass durch den Mindestlohn entweder Arbeitsplätze vernichtet werden oder, in reicheren Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg, die Verbraucher-Preise steigen. Doch offenbar haben die Taxiunternehmer nicht darauf gewartet, wie sich die Fahrgastzahlen entwickeln werden, sondern bereits mit Schreiben vom 18. Dezember 2014 darum gebeten, die Preise anzuziehen. Zudem bat die Taxi Regensburg e.G., die einen Großteil der Regensburger Taxler umfasst, um eine Anpassung des sogenannten Pflichtbereichs, der etwa Wenzenbach, Bad Abbach, Regenstauf und andere Gemeinden im Landkreis bzw. im Nachbarlandkreis Kelheim betrifft.

Die Preise sollen demnach deutlich nach oben gehen: So fordern die Taxler eine Erhöhung des Grundpreises von drei Euro auf 3,20 Euro sowie der Pauschale für den Kilometer von 1,60 auf 1,80 Euro. Übrigens standen die in der Taxi-Genossenschaft organisierten Unternehmer durchaus alleine da: „Unabhängig vom Anhörungsverfahren“, in dem etwa der Bayerische Taxiverband, aber auch ver.di und der Landkreis Kelheim als betroffene Nachbarkommune gehört wurden, „sprach sich ein Teil nicht genossenschaftlich organisierter Taxiunternehmer gegen eine Erhöhung der Tarife aus.“

Angst, dass die Kunden bei Taxis wegbleiben „Hierdurch würde die Kundenzahl in Regensburg sinken, zudem seien die bestehenden Tarife bei vernünftiger Kalkulation auch nach der Einführung des Mindestlohnes ausreichend“, so die freien Taxiunternehmer. Demgegenüber beantragten andere Taxiunternehmer eine noch drastischere Erhöhung: Sie forderten im Februar 2015, also weit nach Einführung des Mindestlohnes, eine Erhöhung von drei auf 4,20 Euro Grundpreis sowie ein Kilometerpreis von 1,60 auf drei Euro. Die Stadtverwaltung lehnt das ab und votiert für die moderatere Preiserhöhung.

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