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Wege aus dem Schmerz – Asklepios-Klinik Bad Abbach will neue Angebote schaffen

27.09.2019 | Stand 31.07.2023, 3:14 Uhr
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Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und der CSU-Ortsvorsitzende von Bad Abbach Dr. Benedikt Grünewald haben am Montag, 23. September, die Asklepios Klinik Bad Abbach besucht. Dabei sprachen Sie mit dem Asklepios Regionalgeschäftsführer Bayern, Dr. Joachim Ramming und dem Geschäftsführer der Asklepios Klinik Bad Abbach Franz Hafner unter anderem über neue Angebote zur Behandlung psychosomatischer Schmerzerkrankungen.

BAD ABBACH Ständige Pein und keine Besserung in Sicht: Wer unter Dauerschmerzen leidet, für den beginnt oft eine Odyssee bis zur richtigen Diagnose. Nicht selten lautet diese: Der Schmerz ist psychosomatisch. Dies ist meist ein Schock, und der Patient scheut davor zurück, sich an ein psychosomatisches Krankenhaus zu wenden. Das schilderten der Asklepios-Regionalgeschäftsführer Bayern Dr. Joachim Ramming sowie Franz Hafner, Geschäftsführer der Asklepios Klinik in Bad Abbach, dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich und dem CSU-Ortsvorsitzenden von Bad Abbach Dr. Benedikt Grünewald bei einem Besuch in der Klinik in Bad Abbach. Gemeinsam wurde über Lösungsmöglichkeiten diskutiert und verschiedene politische Themen wurden angesprochen.

Laut Dr. Joachim Ramming wird bei vielen Schmerzpatienten in der Rheumatologie in Bad Abbach festgestellt, dass der Schmerz nicht somatisch, sondern psychosomatisch ist. „Dafür bräuchten wir eine Anschlusseinrichtung“, waren sich Ramming und Hafner einig. Denn die Hemmschwelle, sich an ein Bezirksklinikum zu wenden, sei ungemein höher als bei einer Anschlussbehandlung im Haus, zudem seien die Bezirkskrankenhäuser so ausgelastet, dass es mit einem Termin dauere. „Die langen Wartezeiten und die Berührungsängste bei den Patienten sind ein Argument, ein psychosomatisches Angebot im Haus zu schaffen“, war sich Hafner sicher.

Asklepios prüft gerade ein eigenes Angebot zu schaffen, kann sich aber auch gut eine Kooperation mit einer Bezirkseinrichtung vorstellen, um diese Patienten aufzufangen. Heinrich verstand die Problematik und hatte bereits zuvor Kontakt geknüpft zu dem Chefarzt des Bezirksklinikums Mainkofen, Prof. Dr. Wolfgang Schreiber. Dieser wisse Bescheid, dass eine Kontaktaufnahme erfolge, und könne Auskünfte geben, ob eine Kooperation in irgendeiner Form möglich sei. Heinrich glaubte, der Bedarf sei da und die Betten seien auch in anderen niederbayerischen Einrichtungen in den vergangenen Jahren erhöht worden. „Eine Psychosomatik würde gut in unser Spektrum passen“, erklärte Dr. Ramming weiter.

Die Asklepios Klinik in Bad Abbach beherbergt unter ihrem Dach sowohl eine Akut- als auch eine Rehaklinik und ist im Bereich Orthopädie, internistische Medizin und Rheumatologie tätig. Die Klinik verfügt über 200 Betten im Fachkrankenhaus und 268 Betten im Zentrum für Rehabilitation. Der Asklepios-Konzern ist mit 160 Gesundheitseinrichtungen in 14 Bundesländern, 26.600 Betten und rund 46.000 Mitarbeitern Europas größter Klinikbetreiber im privaten Familienbesitz.

Auch sonst sprachen Dr. Ramming und Hafner an, wo von Klinikseite her zur Zeit der Schuh drückt. Beide hoffen, die Notfallversorgung kostendeckend aufrechterhalten zu können – dies sei möglich, wenn orthopädische Betten zu chirurgischen Betten erklärt würden, was angedacht sei. Eine große Herausforderung sei die Digitalisierung. Mit dieser sei man gerade federführend beschäftigt und es werden Pilotversuche zu Online-Terminvergabe und Videosprechstunde durchgeführt.

Auch das Thema Mangel an Pflegekräften treibt die Verantwortlichen der Asklepios-Kliniken um. Es bestehe der Wunsch, eine eigene Fachschule für Pflege sowie für Physiotherapie anzubieten, denn der Standort Mainburg sei zu weit entfernt. Dabei sollen eigene Kräfte herangezogen werden. „Wir brauchen dazu Räumlichkeiten“, machte Hafner klar. Heinrich unterstützte diesen Wunsch und erklärte, dank der Förderung könne man hier kostendeckend arbeiten. Der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Benedikt Grünewald hat bereits zwei geeignete Objekte im Hinterkopf, will Kontakte knüpfen und auch in Sachen Wohnraum für Pflegekräfte tätig werden. Dr. Ramming bestätigte das Argument Heinrichs, dass finanzielle Anreize nicht reichen, um wieder genügend Pflegekräfte zu finden. Auch eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit werde sehr nachgefragt, zudem müsse im Berufsbild ein Image-Umdenken erfolgen: „Es muss wieder cool sein, andern zu helfen.“

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