Unwetter
Wasserwacht musste sich in Fluten stürzen

08.07.2017 | Stand 01.08.2023, 22:39 Uhr
−Foto: n/a

Wegen des Starkregens musste sich die BRK-Wasserwacht am Königssee gleich mehrmals in die Fluten stürzen.

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE Gegen 12.15 Uhr löste die Leitstelle Traunstein Alarm aus, da insgesamt 39 Wanderer vom Kärlingerhaus nicht mehr die vom Hang herabstürzenden Wassermassen am Eisbachufer passieren konnten und per Boot nach St. Bartholomä gebracht werden mussten. Der Eisbach selbst war unüberwindbar angestiegen und die Brücke weiter oben von den Fluten weggerissen worden.

Parallel dazu machten sich zwei Canyon-Retter mit Ausrüstung auf den 45-minütigen Weg zur Schrainbachalm, um dort drei Brücken mit Seilgeländern abzusichern. Alle Brücken waren überspült, teilweise 30 Zentimeter hoch und konnten wegen der starken Strömung nur mehr mit großem Risiko passiert werden. Die BRK-Wasserwacht war dort rund vier Stunden gefordert.

Gleichzeitig ging ein Fischer in St. Bartholomä unter: Die Wasserretter mussten mit ihren zwei Booten Einsatzkräfte der Feuerwehr und Ausrüstung wie Pumpen, Nasssauger und Schläuche nach St. Bartholomä und zur Saletalm bringen. Außerdem drohte das Wasser die Kirche einzunehmen. Weitere Ehrenamtliche besetzten kurzerhand ein zweites Boot und unterstützten ihre Kollegen. Mit den beiden Booten wurden im Pendelverkehr sehr viel Material und Einsatzkräfte nach St. Bartholomä und nach Salet und insgesamt 39 Wanderer vom Eisbach nach St. Bartholomä gebracht.

Da die Retter rasch ihre Kapazitätsgrenzen erreichten, riefen sie im Kärlinger Haus an, damit niemand mehr absteigt, was die Situation bald entspannte. Auch in der Bootshütte der BRK-Wasserwacht an der Seelände stieg das Wasser gefährlich hoch an, weshalb die Einsatzkräfte ihre Ausrüstung dort hochwassersicher umlagern mussten.

„Der Königssee hatte am Donnerstag etwa 70 Zentimeter zugelegt und die Flächen vor St. Bartolomä und der Seelände waren überspült. Auch die normal trockene Fläche in unserer Bootshütte ist rund 20 Zentimeter überschwemmt worden“, berichtet der Technische Leiter der BRK-Wasserwacht, Franz Kurz. Insgesamt waren elf Wasserwachtler teilweise bis 22.30 Uhr im Einsatz.

Berchtesgadener Land