Planungen
Wasser-Taxis und Schiffsterminal im Marina Quartier - und der Strand bleibt!

11.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:55 Uhr
−Foto: Foto: Christian Eckl

Jetzt ist es raus: Es wird keinen Yachthafen im Marina Quartier im Regensburger Stadtosten geben, dafür ein Hafenterminal und Wassertaxis. Sicher ist auch: Der Strand bleibt, er zieht nur ein kleines Stückchen weiter.

REGENSBURG Es tut sich was im Stadtosten, doch eines der großen Projekte der letzten 20 Jahre ist vom Tisch: Es soll nun doch keinen Yachthafen geben im Marina Quartier. Das war eines der Steckenpferde von Hans Schaidinger gewesen, der pikanterweise Mitglied im Regensburger Motorboot- und Wassersportverein am Oberen Wöhrd ist. Bereits im Februar 2016 wurde der Verein darüber informiert, dass der Vertrag vom Wasserwirtschaftsamt nicht verlängert wird. Geplant war ursprünglich, die Boote ins Marina Quartier zu verlegen. Hier hatte die Rathaus-Koalition noch unter dem zwischenzeitlich suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs sogar Wassertaxis nach dem Vorbild Venedigs ins Spiel gebracht. Auch der Wasserbus bzw. das Wassertaxi steht noch in dem Konzept.

Am gestrigen Dienstag befasste sich nun der Planungsausschuss im Stadtrat mit dem Marina Quartier. Klar ist seither: Der Club kann mit seinen Booten nicht in den Stadtosten ziehen. Aufgrund der „Wasserspiegellage, der Hochwassergefahr und der nicht gegebenen Wirtschaftlichkeit“ wurden die Pläne hier, wie übrigens auch weiter nördlich, aufgegeben.

Dennoch drängen die Entwickler des Marina Quartiers, die CA Immo, aber auch die Bayernhafen darauf, weitere Schritte unternehmen zu können. Geplant ist eine Freizeitnutzung, beispielsweise mit dem bereits bestehenden Strand, der bleiben soll. Außerdem sollen ein Hotel und ein Hafen-Terminal entstehen. Peter Artmann, Betreiber des Beach: "Wir ziehen nur ein kleines Stückchen weiter, aber ansonsten bleibt alles beim alten", so der Gastronom. 

Derzeit ist die Donau vom Marina Quartier und dem neu entstandenen Baugebiet Candis kaum zu erreichen, denn die Schienen des Hafenareals durchschneiden die Landschaft. Das soll sich ändern: Durch eine Brücke sollen Fußgänger und Radfahrer zur Donau kommen.

Museums-Neubau lockt auch Kreuzfahrtschiffe Allerdings könnten die Pläne auch die in Regensburg nicht unumstrittene Kreuzfahrt-Touristik weiter anheizen. Der Bau des Museums der Bayerischen Geschichte wird sicherlich weitere Kreuzfahrt-Unternehmen anlocken, die in Regensburg Halt machen werden. Problem ist die Tatsache, dass bislang nur bis zu acht Kreuzfahrtschiffe, dann in Zweierreihen, „parken“ können. Zudem ist die Donaulände bereits heute stark frequentiert, das wird sich nach der Eröffnung des Museums weiter verschärfen. Jetzt sollen neue Anlegestellen geschaffen werden. Wörtlich heißt es: „Allerdings sind mit der altstadtnahen Lage der öffentlichen Personenschifffahrtslände Konflikte durch Ansprüche von Anwohnern, Fußgängern, Radfahrern, Touristengruppen und Andienungsverkehr für die Schiffe entstanden, die durch eine Entzerrung der Funktionen gemindert werden könnten.“ Ziel eines neuen Hafenterminals sei, „die bestehende Situation entlang der Schifffahrtslände im Bereich des Donaumarktes zu entzerren, aber auch insgesamt eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität an der Donaulände zu bewirken.“ Dem Vernehmen nach sollen weitere zwei bis drei Anlegestellen gebaut werden – pikant: Die vier bisher bestehenden können im Jahr bis zu 1.500 Schiffe aufnehmen, vergangenes Jahr waren es aber nur 1.065.

Übrigens soll die neue Anlegestelle im Marina Quartier nicht die einzige bleiben. So heißt es in der Vorlage, dass geprüft werden soll, welche Auswirkungen ein neues Hafenterminal für eine angeblich notwendige Anlegestelle für Kabinenschiffe beim Alten Eisstadion hätte.

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