Christoph 14 brachte Überraschung
Was macht der Nikolaus im Rettungshubschauber?

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 13:54 Uhr

Beim Treffen der Kinder, die von Christoph 14 gerettet wurden, wurde eine schöne Überraschung eingeflogen. Der Rettungshubschrauber brache einen besonderen Passagier

TRAUNSTEIN Es war ein ganz besonderer Flug, als feiner Schnee aufwirbelte und der Rettungshubschrauber sanft auf seiner Landeplattform auf dem Dach des Traunsteiner Klinikums aufsetzte. Diesmal eilte die Besatzung nicht zum Heck, um einen Patienten auszuladen. Statt dessen öffnete sich langsam die Tür und zum Vorschein kam als erstes eine große rote Haube mit Fellbesatz. Sie gehörte zum Nikolaus, der ausstieg und einer großen Kinderschar winkte, die sehnsüchtig auf den besonderen Passagier gewartet hatte. Viele von ihnen waren in diesem Jahr mit Christoph 14 transportiert oder durch die Besatzung notärztlich versorgt worden. Mit dieser besonderen Einladung wollte die Mannschaft von Christoph 14 versuchen, die oft schwierigen Erlebnisse für Eltern und Kinder leichter zu verarbeiten.

Ungeduldig und leicht frierend warteten die Kinder mit Geschwistern, Freunden und Eltern auf dem Dachlandeplatz von Christoph 14. Jetzt – endlich hörte man ein Geräusch, das schnell lauter wurde und Lichter erschienen am dunklen Himmel. In großem Bogen steuerte Markus Pabst, der leitende Hubschrauberpilot die Maschine, auf das Dach des Traunsteiner Kilinkums. Die hellen Landescheinwerfer blendeten die Kinderaugen und gebannt beobachteten sie, wie elegant und leicht der schwere Helicopter aufsetzte. Die Kinder winkten und schauten auf den Nikolaus, der sich aus der engen Kabine zwängte und schließlich die Kinder nach einer kurzen Begrüßung in den warmen Hangar einlud. Auf einem großen Stuhl nahm der Nikolaus Platz und im Nu war er von einer großen Schar von Kindern umringt. Würdevoll begrüßte er die kleinen Gäste und beschenkte sie nach einem kurzen Gespräch mit einer Tüte, die viele Kostbarkeiten enthielt.

Sturz vom Jägerstand

Die 6jährige Bianca aus Anger etwa kann sich noch gut an ihren Unfall im Oktober erinnern. An einem Feiertag machte sie mit Freunden und ihrer Familie einen Spaziergang an einem Waldrand in Waging. Neugierig kletterten die Kinder auf einen Jägerstand. Doch Bianca verlor den Halt und stürzte in die Tiefe. Mit verdrehtem Fuß und heftigen Schmerzen fanden die Eltern ihre Tochter und eilten sofort in ein nahes Haus, um über den Notruf Hilfe zu holen. Nach wenigen Minuten traf ein Rettungswagen des Roten Kreuzes ein, doch der Weg zu dem verletzten Mädchen war für den schweren Wagen auf dem holprigen Waldpfad unmöglich.

„Nach fünf Minuten kam der Hubschrauber und wenig später nahmen sie meine Tochter mit“, erinnert sich Biancas Mutter. Ungern denkt sie an diesen Augenblick zurück, „denn ich konnte aus Platzmangel nicht mitfliegen und Bianca weinte, hatte Schmerzen und ein bisschen Angst.“ Doch der Mannschaft von Christoph 14 gelang es schnell, die Kleine zu beruhigen. „Es war a bisserl laut beim Fliegen, aber ich hatte Kopfhörer auf und die waren alle sehr nett“, erinnert sich Bianca. Mit einem Gips wurde sie wenige Tage später aus dem Krankenhaus entlassen. Langsam heilt der Bruch, doch das Mädchen muss sich noch auf Krücken stützen.

Nach der Bescherung im Hangar drängte die Kleine darauf den Hubschrauber anschauen zu dürfen. „Aber ich will jetzt das vordere Teil sehen, denn hinten weiss ich ja, wie es ausschaut....“

Berchtesgadener Land