Kuriose Begegnung:
Was macht der FC Bayern München in Mombasa?

06.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:39 Uhr
−Foto: n/a

Celina Espinosa war nicht zum ersten Mal in Kenia, bereits im vergangenen Jahr war sie zum Workcamp in Rabour – dass sie aber bei ihrem neuerlichen Besuch in Kenia, diesmal im Workcamp in Malava, der Bundesliga und dem FC Bayern begegnen würde, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet.

KENIA Im vergangenen Jahr war Celina Espinosa in Rabour und hatte dort an einem Workcamp teilgenommen, in diesem Jahr nun leitete sie selber eines, und zwar in Malava. Ihre Projektpartner, der Pfarrer und die Schwestern vor Ort, nahmen die achtköpfige Gruppe herzlich auf. Da in der ersten Campwoche noch Ferien waren, half die Gruppe bei der Landwirtschaft mit. Maispflanzen für die Kühe mussten geerntet und Tomaten angepflanzt werden.

In der zweiten Woche streikten dann die Lehrer, sodass die Gruppe eine weitere Woche mit Unkrautjäten und Wasserholen verbrachte. Und Letzteres ist gar nicht so einfach, denn es gab im Ort kein fließendes Wasser. Das wertvolle Nass musste in Kanister abgefüllt und ins Dorf getragen werden. "Ich habe vorher noch nie landwirtschaftlich gearbeitet", berichtet Celina. "Aber es war auch eine schöne Erfahrung, sich bei der Arbeit mal richtig schmutzig zu machen!" Und in der dritten Woche ging es dann endlich in die örtliche Schule. Bücher gab es kaum, so musste der Unterrichtsstoff auf große Plakate gemalt werden, die dann im Klassenzimmer aufgehängt wurden.

Neben der Arbeit im Dorf war die Gruppe zum Beispiel auch beim Bischof eingeladen. „Da waren wir ganz schön aufgeregt“, erzählt Celina. Doch am Ende war alles gar nicht so schlimm und sie konnten ein spannendes Gespräch mit dem Kirchenmann führen. Celina konnte auch ihre Gastfamilie aus dem vergangenen Jahr besuchen, "es war, wie nach Hause zu kommen".

Der FCB in Mombasa?

Auch ein Ausflug nach Mombasa stand auf dem Programm. Und da entdeckte die Gruppe dann den FC Bayern München – und nicht nur den! Denn im so genannten Bundesligaviertel in Mombasa sind viele der Häuser einem Bundesligaverein zugeordnet. Und so, wie die Menschen dann in diesen Häusern wohnen, spielen sie eben auch die Fußballbundesliga nach. Ein kleines Stück Deutschland findet sich also auch im fernen Kenia!

Celina gerät ins Schwärmen, wenn sie von ihrer Reise berichtet. Und es wird wohl auch nicht die letzte bleiben. Das Fernweh ist zu groß. Zunächst muss sich die 19-Jährige aber ihrem Studium widmen, sie möchte Lehrerin werden und studiert Lehramt Deutsch und Franzözisch für’s Gymnasium. Dass es dann eine Lehrtätigkeit in Deutschland werden wird, da ist sich Celina noch nicht sicher. Sie könnte sich auch vorstellen, an einer deutschen Schule, zum Beispiel in Togo, zu unterrichten. "Meine Eltern sind selbst viel gereist, man lernt dabei unheimlich viel. Und meine Mutter weiß, dass ich immer wieder nach Hause komme!"

"Der Afrikavirus bricht immer wieder aus"

Doch letztlich zieht es die junge Frau auch immer wieder in die Ferne. Und Afrika, das wird es wohl auch wieder sein: "Der Afrikavirus in mir bricht immer wieder aus", sagt sie und lacht herzlich.

Regensburg