Aufklärung mit Lebkuchen
Was haben Elisen mit ELISA zu tun?

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 6:35 Uhr
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Elisen-Lebkuchen kennt jeder – doch was ist ELISA? Lebkuchen-Aidsschleifen, die das Gesundheitsamt zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember verteilte

MÜHLDORF Mit Elisen-Lebkuchen wurde so – nicht nur über ELISA – aufgeklärt. Pünktlich zum diesjährigen Welt- Aids-Tag veröffentlichte das Robert-Koch-Institut die aktuellen Zahlen zu HIV und AIDS. Laut Statistik leben Ende 2011 ca. 73000 Personen mit HIV/AIDS in Deutschland. Erfreulicherweise scheinen für das Jahr 2011 die Neuinfektionen gesunken zu sein. Laut Schätzungen des Robert-Koch-Institut liegen diese bei ca. 2700, in Bayern bei 380.

Die Ursache für diese positive Entwicklung ist in der intensiven Prävention und der zunehmenden früheren Diagnose und Behandlung HIV-Infizierter zu sehen (die dann weniger infektiös für ihre Sexualpartner sind). Aber eine HIV-Infektion ist nach wie vor nicht heilbar, auch wenn sie mit Medikamenten meist gut behandelbar ist. „Um so wichtiger ist nach wie vor die Prävention und Aufklärung rund um das Thema. Es existiert oft noch ein Halbwissen über HIV/AIDS und es gibt Hemmungen einen Test zu machen, wobei die Ursachen hierfür sehr unterschiedlich sein können”, weiß Sozialpädagogin Veronika Romeder.

Fehlende Wahrnehmung oder die Verdrängung eingegangener Risiken, sowie das Nichtwissen oder auch das Verdrängen von Risikofaktoren beim Partner sind häufige Gründe dafür, aber auch Unkenntnis der Vorteile einer rechtzeitigen Behandlung. „Wir wollen deutlich machen, dass wir vom Gesundheitsamt Mühldorf als Ansprechpartner da sind”, so die Sozialpädagogin weiter. „Zudem sind die Beratung und das Testangebot anonym und kostenlos.”

Damit Aids im Landkreis Mühldorf nicht in Vergessenheit gerät, organisiert das Gesundheitsamt das ganze Jahr über diverse Aktionen und Kampagnen. So wurden am Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember Lebkuchenschleifen von Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes in Mühldorf verteilt. Diese waren extra für diesen Anlass von der Bäckerei Pabst angefertigt worden. Die rote AIDS-Schleife, die Vorlage für die Lebkuchenschleifen war, wirbt für Solidarität und Toleranz gegenüber HIV-Infizierten und möchte die Menschen zum Nachdenken und miteinander reden anregen. Und dazu war die Mühldorfer Bevölkerung auch gerne bereit. Viele haben sogar öffentlich Schleife gezeigt und haben sich mit der großen AIDS-Schleife fotografieren lassen – so auch Landrat Georg Huber. (Fotos unter http://aidsberatung.lra-mue.de).

Die Lebkuchen Aids-Schleifen gaben dieses Jahr Anlass, neben dem Abbau von Hemmschwellen, auch über den ELISA-Suchtest zu informieren. Diese gängige Verfahrensweise, um HIV im menschlichen Körper festzustellen, weist Antikörper nach, nicht jedoch das Virus selbst. Ab dem Zeitpunkt der Blutabnahme bis zum Eintreffen der Laborergebnisse vergehen ca. 4 bis 5 Arbeitstage. Da die Antikörperproduktion im Körper mehrere Wochen braucht, kann man erst 12 Wochen nach einer möglichen HIV-Infektion von einem sicheren Testergebnis ausgehen.

Bei Fragen zum Thema HIV und AIDS sowie zur Aktion kann man sich an Veronika Romeder (Tel. 08631-699518) wenden. Für das Angebot eines kostenlosen und anonymen HIV-Tests kann man bei Frau Lankes (Tel. 08631-699509) einen Termin vereinbaren.

Mühldorf a.Inn